loading

Nachrichten werden geladen...

Dynamo und Gewalt: Schuster fordert offene Diskussion

Fans von Dynamo Dresden legen Feuer in ihrem Block. / Foto: Thomas Eisenhuth/dpa/Archivbild
Fans von Dynamo Dresden legen Feuer in ihrem Block. / Foto: Thomas Eisenhuth/dpa/Archivbild

Sachsens Innenminister Armin Schuster fordert beim Thema «Dynamos Fans und das Gewaltproblem» eine offene Diskussion. «Es sollte offen diskutiert werden über personalisierte Tickets, über Pyrotechnik, über Schimpfworte wie Bullenschweine», sagte Schuster am Mittwochabend bei deiner Podiumsdiskussion der «Sächsischen Zeitung». Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig betonte: «Nun müssen wir aber auch wirklich vorurteilsfrei über alles reden, es darf keine Denkverbote geben, und es muss ein wirklich ehrlicher Dialog sein.» 

Zugleich zog Rodig eine Bilanz der Krawalle bei Dynamos Auswärtsspiel in Bayreuth am 1. Oktober. Auch die Aufarbeitung der Ausschreitungen rund um das Aufstiegsspiel am 16. Mai 2021 gegen Türkgücü München, als 185 Beamte vor dem Rudolf-Harbig-Stadion verletzt worden waren, war ein Thema. Er sprach von «Zuständen teilweise wie im Bürgerkrieg» und listete die Ermittlungserfolge der Soko Hauptallee auf: Die Staatsanwaltschaft habe 180 Anklagen oder Strafbefehle erlassen, es gäbe bisher 64 rechtskräftige Verurteilungen. Die Ermittlungen dauern noch an. 

Schuster betonte zudem, wie schlecht das bundesweite Image des Vereins ist. «Was ich spüre, ist: Wenn wir hier nicht die Kurve kriegen, dann machen das andere, dann greifen andere ein. Der DFB hat das große Besteck noch gar nicht rausgeholt», sagte Schuster und verwies erneut auf personalisierte Tickets. «Der Verein müsste zwar investieren, würde aber auf der anderen Seite womöglich Strafgelder an den DFB einsparen, die zuletzt viel höher waren.» Polizeipräsident Rodig betonte, dass Veränderungen nur mit den Fans gehen. «Wenn sie nicht dahinterstehen, kann es nicht gelingen. Wir müssen raus aus dem Verhaltungsmuster: Nach einem Vorfall sind erst mal alle betroffen, doch dann tut sich wenig.»

Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten