Die SG Dynamo Dresden sinnt auf Wiedergutmachung. Die bittere Pleite der Vorwoche haben Spieler und Verantwortliche des Fußball-Zweitligisten noch nicht abgehakt. «Wir müssen alles dafür tun, die letzte Woche vergessen zu machen. Jeder hat sich in der Trainingswoche an die eigene Nase gepackt. Vor allem defensiv müssen wir besser stehen», sagte Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus am Freitag rückblickend auf die Partie gegen den SV Sandhausen. Vier Gegentore kassierte seine Mannschaft in der Partie.
Mit dem kommenden Gegner wartet aber bereits der nächste Prüfstein, am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) trifft Dresden auf den VfL Bochum. Eine Mannschaft, die vor allem in der Offensive zu dem Besten gehöre, was die 2. Liga zu bieten hätte, sagte Neuhaus.
Der 57-Jährige erwartet beim VfL ein «heißes Spiel» und einen Gegner, der wie Dynamo versuchen wird, seinen offensiven Spielstil durchzusetzen: «Sie spielen sehr aggressiv und werden alles raushauen, was in ihnen steckt. Ihre schlechte Punktausbeute rührt nur daher, dass sie zu viele Torchancen liegen lassen.»
Mit bisher nur einem Punkt legte das Team von Ismail Atalan den schlechtesten Zweitliga-Start der Bochumer Vereinsgeschichte hin, weswegen Neuhaus tunlichst verhindern möchte, dass der VfL nun die Kehrtwende einläuten könnte. Grundlage dafür sei eine sehr selbstkritische und gute Vorbereitung unter der Woche gewesen.
Auch ein zusätzlicher persönlicher Anreiz wäre gegeben, benötigt Neuhaus aber nach eigener Aussage nicht. Einst im nur rund elf Kilometer entfernten Hattingen geboren, war Neuhaus von 1989 bis 1996 sowohl als Spieler, als auch Trainer für den Bochumer Stadtteil-Club SG Wattenscheid 09 aktiv. Bedeutung habe dies für die kommende Partie aber nicht mehr: «Als Trainer willst du immer gewinnen. Klar kribbelt es bei dem ein oder anderen Spiel mehr, aber das ist zu lange her.»
Auch die unnötige Niederlage der vergangenen Spielzeit sei zu weit weg. Da verspielten die Sachsen in Bochum eine 2:0-Halbzeitführung und verloren am Ende noch mit 2:4. Es war die achte Niederlage von insgesamt 18 Aufeinandertreffen in Bundesliga, 2. Liga und DFB-Pokal. Nur dreimal ging Dynamo als Sieger vom Platz, einmal davon im Ruhrstadion am 2. März 2012 (2:0). Sieben der 18 Partien endeten mit einem Remis.
Angesichts der Bochumer Offensivstärke wiegt der Ausfall von Innenverteidiger Sören Gonther umso schwerer. Der 30-Jährige hatte sich am vergangenen Samstag in der Partie gegen Sandhausen eine Außenbanddehnung im linken Knie zugezogen und konnte die gesamte Woche nicht am Training teilnehmen. Er wird genauso fehlen wie der Langzeitverletzte Pascal Testroet und Niklas Hauptmann, der behutsam wieder aufgebaut werden soll. Dafür könnte Neuzugang Haris Duljević nach aufgeholtem Trainingsrückstand erstmals in den Kader rücken.
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