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Rotarmisten-Denkmal in Neustrelitz steht wieder

Christel Lau steht neben dem Denkmal eines Rotarmisten. Foto: Winfreid Wagner/dpa
Christel Lau steht neben dem Denkmal eines Rotarmisten. Foto: Winfreid Wagner/dpa

Drei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR ist im mecklenburgischen Neustrelitz ein nach 1990 abgebautes, großes Denkmal eines Rotarmisten wieder aufgestellt worden. «Damit wollen wir zeigen, dass wir zu unserer Vergangenheit stehen», sagte die Vorsitzende des Vereins zum Erhalt der Domjüch, Christel Lau, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. In und um Neustrelitz waren in der DDR bis zu 27 000 Sowjetsoldaten stationiert. Das knapp fünf Meter hohe und rund fünf Tonnen schwere Denkmal stand etwa 40 Jahre mit einem riesigen Sockel auf dem barocken Markt der Stadt. Es wurde 1995 demontiert und eingelagert.

Nach langem Standort-Streit hat die Stadt dem Verein das Denkmal als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Der stark lädierte Rotarmist steht nun - extra gesichert und ohne Sockel - am Eingang zum Vereinsgelände am Domjüchsee im Stadtteil Fürstensee. Der Rotarmist sei mit Absicht nicht vorher saniert worden. «Wir wollen seine Geschichte erzählen», sagte Lau. Und diese sei ebenso kompliziert wie die Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen. Dabei habe sich Deutschland im November 1990 verpflichtet, sorgsam mit den Sowjetdenkmalen umzugehen, kritisierte Lau.

Für die schwere Skulptur gibt es ein tiefes Fundament, und der Rotarmist, den Lau «Sergej» nennt, wurde mit zwei Stahlringen und einem Eisenstück extra verankert. Das Domjüch-Gelände war vor mehr als 100 Jahren als Landesirrenanstalt Mecklenburg-Strelitz eingerichtet worden. Nach 1945 hatte die Rote Armee hier Kasernen für Tausende Soldaten. 1994 zog die Rote Armee ab. Der Verein erhält das gesicherte Gelände mit Kulturveranstaltungen.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Christel Lau steht neben dem Denkmal eines Rotarmisten. Foto: Winfreid Wagner/dpa