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Oberbürgermeister vermisst Emotionen für das Grundgesetz

dpa / Sebastian Willnow
dpa / Sebastian Willnow

Leipzigs Rathauschef vermisst bei den Deutschen Stolz für ihr Grundgesetz. «Ich sehe einen Mangel an Emotionalität in der allgemeinen Verfasstheit», sagte Burkhard Jung (SPD) am Mittwoch in Leipzig der Deutschen Presse-Agentur.

Mehr politische Bildung sei nötig, damit sich die Bürger mit dem Grundgesetz identifizierten. Jung ist Mitinitiator des Aktionsbündnisses «Aufruf 2019», das für Donnerstag auch eine Feier zum Grundgesetz geplant hat - 70 Jahre nach der Verabschiedung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949.

Es sei das einzige von Bürgern getragene Verfassungsfest in Deutschland. Leipzig sei als Stadt der friedlichen Revolution und wegen seiner Rechtsgeschichte mit dem Reichsgericht dafür prädestiniert.

Eine gemeinsame, neue Verfassung nach der Wiedervereinigung wäre schwierig umzusetzen gewesen, meinte Jung. «Die Bescheidenheit, das Gesetz auch nach dem Mauerfall noch als Provisorium zu führen und nicht in eine Verfassung umzuwandeln, gefällt mir», sagte der Oberbürgermeister.

Jung wünscht sich, dass der 23. Mai künftig in den Kommunen gefeiert wird. «Statt als Staatsakt kann man das Grundgesetz auch anders feiern: Ich denke an Kinderfeste, Geburtstagstorten, eben ein Hoch auf das Grundgesetz aus der Zivilgesellschaft», sagte er. Der «großartige Text» sei das wert - immerhin sprachen bereits die Verfassungsväter 1949 von einem vereinigten Europa, betonte er.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Willnow