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Studierende kehren in die Hochschulen und Unis zurück

Ein leerer Hörsaal der Universität Dresden. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Ein leerer Hörsaal der Universität Dresden. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Mit dem Wintersemester soll wieder etwas Normalität in Universitäten und Hochschulen zurückkehren. Nach den Corona-Lockdowns und vielen Lehrveranstaltungen via Internet sollen sich nun wieder die Hörsäle mit Studierenden füllen.

In die während der Corona-Pandemie verwaisten Hörsäle der Universitäten und Hochschulen soll im Herbst wieder Leben einziehen. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bei Hochschulen ergab, wollen diese während des im Oktober beginnenden Wintersemesters wieder mehr Präsenzveranstaltungen anbieten.

Wissenschaftsministerium, Landesrektorenkonferenz und die Berufsakademie Sachsen hatten sich gemeinsam auf die Rückkehr zur Präsenzlehre verständigt. «Wieder gemeinsam am Campus zu lehren, zu forschen und zu studieren ist für alle wichtig», sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU). Er warb dafür, sich gegen Corona impfen zu lassen.

An den Hochschulen gilt das 3G-Prinzip. Teilnehmer an Lehrveranstaltungen müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Ihre Kontaktdaten werden erfasst.

An der Technischen Universität Dresden liegt laut einer Umfrage die Impfquote der Studierenden bei 82 Prozent. In den Hörsälen soll zwischen den Teilnehmern ein Sitzplatz und jede zweite Reihe frei bleiben. Sollte deshalb keine Vollpräsenz möglich sein, müsse die Lehre digital oder zumindest «hybrid», also zusätzlich im Internet, angeboten werden, hieß es. Ausgenommen seien Veranstaltungen wie Laborpraktika oder Exkursionen, für die eine Teilnehmerzahl wie im Normalbetrieb zugelassen sei.

An der Universität Leipzig ist in den Räumen eine Mund-Nasen- Bedeckung vorgeschrieben. «Vorrangig Präsenzlehrveranstaltungen», die von digitalen Formaten ergänzt werden, plant die TU Bergakademie Freiberg. Mit geplant etwa 70 Prozent aller Lehrveranstaltungen in Präsenz will die Hochschule Mittweida in das Wintersemesters starten. Anfang Oktober wird zusammen mit der Stadt eine Straßenfestival organisiert, das den Campus und die Stadt kulturell einander wieder näher bringen soll.

Wegen der wieder zunehmenden Präsenzveranstaltungen steigt auch die Nachfrage nach Wohnheimplätzen und Studierendenwohnungen. Die gut 5600 Plätze des Studentenwerkes in Dresden seien für das Wintersemester vergeben, sagte dessen Sprecherin Heike Müller. Allerdings seien die Heime in Dresden während des gesamten Jahres gut belegt gewesen. In Görlitz und Zittau hingegen seien noch mehr als 20 Prozent der 231 Plätze frei, in Zittau sei knapp ein Viertel der 519 Wohnheimplätze noch zu haben. Das sei zehn Prozent mehr Leerstand verglichen mit 2019. Vor allem Studierende aus dem Umland hätten für die wenigen Präsenzveranstaltungen der vergangenen Monate keinen Wohnortwechsel mehr in Kauf genommen.

Die Nachfrage nach kleinen Wohnungen in Uni-Nähe hat bei der Wohnungsgenossenschaft Glückauf Süd Dresden wieder deutlich angezogen. «Wir führen das auch darauf zurück, dass die Uni Präsenzvorlesungen angekündigt hat», sagte Genossenschaftssprecherin Dana Jacob. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft beobachtet «einen verhaltenen Anstieg» der Mietgesuche von Studierenden, wie Unternehmenssprecherin Kristin Hensel sagte. Es werde jedoch «eher zögerlich» angemietet: «Wer kann, bleibt im Umland und pendelt zur Uni.»

Bei der Studentischen Arbeitsvermittlung Dresden herrscht Hochkonjunktur. «Wir haben ein Überangebot an Jobs», sagte Mitarbeiterin Amelie Betz. Es gebe teilweise mehr Angebote als vor der Pandemie. Andererseits suchten deutlich weniger Studierende eine Beschäftigung. Während des Lockdowns hatten vor allem in der Gastronomie, dem Tourismus oder dem Einzelhandel viele Studierende ihre Jobs verloren. Die würden jetzt vermutlich als zu unsicher gelten, meinte Betze. Keiner wisse, ob ein neuer Lockdown komme. Zudem hätten sich viele umorientiert und würden nun in anderen Branchen arbeiten.

Laut dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättengewerbes (Dehoga) in Sachsen, Axel Klein, suchen die Gastronomen händeringend jobbende Studierende. «Sie werden wieder gebraucht», sagte er.

«Nach einem Einbruch im April und Mai 2020 konnten wir ab Juni 2020 wieder regelmäßig Jobangebote für Studierende vermitteln», sagte der Pressesprecher des Studentenwerkes Leipzig, Michael Mohr. Im Juni habe es «einen großen Sprung nach oben» gegeben, während die Nachfrage gleichzeitig nachgelassen habe. Derzeit würden mehr Jobs angeboten, als vermittelt werden könnten.

Wissenschaftsministerium

TU Dresden

Universität Leipzig

TU Bergakademie Freiberg

Hochschule Mittweida

Studentenwerk Dresden

WGS "Glückauf" Süd Dresden

Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft

Studentische Arbeitsvermittlung Dresden

Dehoga Sachsen

Studentenwerk Leipzig

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH