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Warnstreiks im ostsächsischen Einzelhandel

«Warnstreik!» steht auf einem Schild. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild
«Warnstreik!» steht auf einem Schild. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

Rund drei Wochen vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird wieder die Arbeit niedergelegt. In acht ostsächsischen Filialen der Einzelhandelskette Kaufland werde zum Warnstreik aufgerufen, teilte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago am Freitagmorgen mit. Aufgerufen seien die Beschäftigten in Kamenz, Hoyerswerda, Görlitz, Zittau, Bautzen, Ebersbach und Großröhrsdorf. In Löbau sei eine Kundgebung geplant. Am Samstag sollen die Warnstreiks fortgesetzt werden. Auch Mitarbeiter von Ikea in Dresden, die bereits seit Donnerstag streiken, beteiligen sich an der Aktion.

«Die Verhandlungen sind festgefahren», sagte Lauenroth-Mago. Die Arbeitgeber hätten in der dritten Verhandlungsrunde am 28. Juli kein verbessertes Angebot unterbreitet. «Wenn man den Beschäftigten in diesem Jahr keine ordentliche, spürbare Erhöhung gönnt, wann denn dann? Die Verkäuferinnen und Verkäufer konnten nicht zwischen Homeoffice und Betrieb wählen und haben unter schwierigsten Bedingungen die Versorgung aufrecht gehalten. Sie haben einfach mehr verdient.»

Verdi fordert für die rund 280 000 Beschäftigten in den drei Bundesländern eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Der neue Tarifvertrag soll eine verkürzte Laufzeit von zehn Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen.

Die Arbeitgeber bieten einen Dreijahresabschluss und für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten 2 Prozent, für das zweite Jahr 1,4 Prozent und für das dritte Jahr 2 Prozent. Für Unternehmen, die von der Pandemie besonders betroffen waren, sollen die Erhöhungen je zehn Monate beziehungsweise sechs Monate später gezahlt werden. Dies lehnt die Gewerkschaft entschieden ab und sieht dies als größten Konfliktpunkt.

«Beide Seiten stehen vor der Herausforderung, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Daran werden wir am 13. September weiterarbeiten», sagte Knut Bernsen, Landesgeschäftsführer des Handelsverbandes Thüringen zuletzt über die derzeitige Situation, ohne konkrete Details zur nächsten Verhandlungsrunde zu nennen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH