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Stiftung: Zeitzeugen vermitteln deutsch-deutsche Geschichte

Jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor. Foto: Wolfgang Kumm/Archivbild
Jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor. Foto: Wolfgang Kumm/Archivbild

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sieht ein wachsendes Interesse von Ostdeutschen, ihre DDR-Erfahrungen an Jüngere weiterzugeben. Menschen, die jetzt in den Ruhestand gehen, hätten mehr Zeit zum Nachdenken über ihre Erlebnisse und meldeten sich dann bei der Stiftung, sagte Geschäftsführerin Anna Kaminsky der Deutschen Presse-Agentur. «Wir bemerken einen Zustrom.» Diese Interessierten können etwa als Gesprächspartner in Bildungseinrichtungen vermittelt werden.

Zeitzeugen zur DDR-Geschichte werde es noch Jahrzehnte geben, so Kaminsky. Doch die Zahl derer, die die Zeit nach Kriegsende von 1945 bis Ende der 50er Jahre bewusst miterlebt haben, werde spürbar kleiner. Immer weniger Menschen könnten noch über ihre Zeit als Gefangene in sowjetischen Gulags oder Speziallagern berichten. Aber gerade persönliche Schilderungen vermitteln laut Stiftung einen Zugang zur Geschichte.

Zudem seien knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall für viele Jüngere deutsche Teilung und abgeschottete Grenzen nur noch schwer vorstellbar, sagte Kaminsky. Zeitzeugen leisteten einen wichtigen Beitrag, um gerade Schülern die jüngste Geschichte näherzubringen.

Das Zeitzeugenbüro der Stiftung vermittelt derzeit nach eigenen Angaben bundesweit 360 Menschen, die von Fluchtversuchen aus der DDR, Häftlingsfreikauf, Widerstand und politischer Haft berichten können.

Das Online-Portal besteht jetzt seit zehn Jahren, es wurde 2009 mit Geld vom Bund und den Ländern begründet. Rund 3500 Mal werde im Monat auf die Webseite zugegriffen, hieß es. Dort gebe es auch Materialien für den Unterricht sowie Tipps für Exkursionen etwa zu Erinnerungsorten. Zum zehnjährigen Bestehen des Portals gibt es in Berlin am 15. August eine Podiumsdiskussion zu den Chancen authentischer Geschichtsvermittlung.

Die deutsch-deutsche Teilung wurde mit dem Mauerbau vor 58 Jahren (13. August 1961) zementiert. Die Mauer fiel mehr als 28 Jahre später am 9. November 1989.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Jubelnde Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor. Foto: Wolfgang Kumm/Archivbild