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Sachsen möchte weiter mit Spitzenforschung punkten

Sachsen möchte bei Spitzenforschung weiter in der ersten Liga mitmischen (Symbolbild).  / Foto: Robert Michael/dpa
Sachsen möchte bei Spitzenforschung weiter in der ersten Liga mitmischen (Symbolbild). / Foto: Robert Michael/dpa

Exzellenz «Made in Saxony»: Mit neuen Exzellenzclustern will Sachsen internationale Spitzenforscher anlocken und Themen wie Klimakrise, Ressourcenknappheit und Medizin stärker in den Fokus rücken.

Sachsen will weiter mit Spitzenforschung punkten und sieht seine Universitäten dafür gut gerüstet. Vertreter der bestehenden und neuen Exzellenzcluster an der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig traten jetzt bei einem Treffen in Dresden in einen Gedankenaustausch.

Der Freistaat hatte in der letzten Runde der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern die Zahl der Cluster von drei auf sechs erhöhen können und nimmt damit im bundesweiten Ranking einen vorderen Platz ein. Die TU Dresden konnte neben drei bislang schon geförderten Exzellenzclustern zwei neue etablieren, Leipzig war erstmals erfolgreich. 

Minister sieht Spitzenplatz Sachsens in der Wissenschaft gefestigt

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) sprach von einem außergewöhnlichen Erfolg, der internationale Aufmerksamkeit erzielte und Sachsen langfristig seinen Spitzenplatz als Wissenschaftsstandort gefestigt habe. 

Für die sechs Exzellenzcluster würden mit Beginn der Förderung 2026 etwa 200 Millionen Euro Bundesmittel über eine Laufzeit von sieben Jahren fließen. Die Kofinanzierung des Landes sei sichergestellt. Der Minister hält es für sinnvoll, dass sich die Cluster untereinander vernetzen, weil es trotz unterschiedlicher Themen viele Schnittstellen gibt.

Die Dresdner TU-Rektorin Ursula Staudinger dankte Gemkow, dass es ihm gelungen sei, auch in finanziell harten und angespannten Zeiten Geld für die Exzellenz «auf die Seite zu packen». «Das ist extrem hilfreich für uns gewesen, und es freut uns sehr zu hören, dass die Kofinanzierungen außer Frage stehen.»

Der TU Dresden sei mit fünf Clustern ein Quantensprung gelungen. Gemeinsam mit Hamburg sei man nun bundesweit drittbeste Universität hinter Tübingen und Bonn. 

Exzellenzcluster locken Spitzenforscher aus aller Welt an

Laut Staudinger ist es der TU Dresden bereits mit ihren drei bestehenden Clustern gelungen, auf die globale Landkarte der Wissenschaft zu kommen und dort Eindruck zu hinterlassen. Damit habe man Spitzenköpfe aus der ganzen Welt rekrutieren können. Der Anteil internationaler Forscher sei in den Clustern doppelt so hoch wie in anderen Bereichen. Die beiden neu dazu gekommenen Exzellenzcluster würden sich den größten Herausforderungen der Gegenwart widmen: der Klimakrise und der Ressourcenknappheit.  

Die Leipziger Rektorin Eva Inés Obergfell sprach von einem historischen Tag und einen Dammbruch für die Universität in der Messestadt. Mit dem Leipzig Center of Metabolism setze man ein starkes Zeichen für die medizinische Forschung der Zukunft. 

Das Zentrum will sich der Erforschung und Behandlung weit verbreiteter Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus und Fettleber widmen. Im Fokus sollen individuelle Ursachen der Erkrankungen stehen. Damit will man zugleich möglichst genau auf einzelne Patienten zugeschnittene Therapien ermöglichen.

Leipzig will sich mit «Breathing Nature» noch einmal bewerben

Die Universitäten in Dresden und Leipzig waren bei der Exzellenzinitiative mit insgesamt acht sogenannten Vollanträgen vertreten. Zwei schafften das harte Auswahlverfahren nicht, darunter das Leipziger Cluster «Breathing Nature» («Atmende Natur»), das Wechselwirkungen zwischen Biodiversität, Klima und menschlichem Verhalten erforschen will. Das Projekt will sich nun in der nächsten Exzellenzrunde noch einmal bewerben. 

Die TU Dresden überzeugte mit ihren Anträgen für die bereits laufenden Cluster - «Physik des Lebens», «Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien» und «Zentrum für taktiles Internet» sowie mit zwei neuen Projekten. «REC2» soll die wissenschaftliche Grundlage für die Elektronik der Zukunft schaffen und eine nachhaltige und ressourcenschonende Produktion untersuchen. Bei dem Projekt «Care» geht es um klimaneutrales und effizientes Bauen, hier ist die RWTH Aachen Partner. 

Für die aktuelle Periode der Exzellenzinitiative kamen insgesamt 98 Anträge von 47 deutschen Universitäten. Für die Förderung stehen fortan rund 539 Millionen Euro pro Jahr bereit. Jedes Cluster kann mit einer jährlichen Fördersumme von 8 bis 10 Millionen Euro rechnen. Die Länder zahlen ein Viertel davon, die Laufzeit beträgt sieben Jahre.

Die Exzellenzstrategie umfasst neben Exzellenzclustern noch die Exzellenzuniversitäten. Die TU Dresden trägt diesen Titel als einzige Universität eines ostdeutschen Flächenlandes seit 2012 und wurde 2019 bestätigt. Voraussetzung für den Titel sind zwei Exzellenzcluster.

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