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Neue SED-Opferbeauftragte: Beratung auch im Westen nötig

SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke besucht die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Foto: Wolfgang Kumm/dpa
SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke besucht die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Hilfe und Beratung für Opfer der DDR-Staatssicherheit sind aus Sicht der neuen Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, auch im Westen Deutschlands vonnöten. Millionen Menschen seien aus Ostdeutschland in den Westen gezogen, sagte sie am Donnerstag in Berlin. «Viele von denen waren auch betroffen von den Maßnahmen der Staatssicherheit, von der Willkür des Regimes.» Es gebe aber beispielsweise keine Beratungsstellen im Westen. Es brauche daher dringend eine gesamtdeutsche Perspektive.

Die frühere DDR-Oppositionelle äußerte sich bei einem Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, wo früher das zentrale Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit untergebracht war. «Man spürt, was Menschen hier erleben mussten», sagte Zupke. Ihr gehe das immer nahe.

Zupke war im Juni ins Amt gewählt worden. Sie soll sich nach Auflösung der Stasi-Unterlagen-Behörde um die Belange der Opfer kümmern. Sie war selbst an der Aufdeckung des Wahlbetrugs bei den DDR-Kommunalwahlen im Mai 1989 beteiligt gewesen.

Zupke sagte, es gebe auch viele gute Gesetze, bei denen es in der Umsetzung hapere. So würden Menschen mitunter zu Gutachtern oder Ärzten geschickt, die unsensibel seien oder sich nicht auskennen mit der Thematik. Menschen kapitulierten, weil es bürokratisch sei oder sie erneut traumatisiert würden. Da müsse dringend etwas verbessert werden. Dazu gehöre eine kontinuierliche Forschung.

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH