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Dresdner Oberbürgermeister warnt vor Gleichgültigkeit

Dirk Hilbert, der Oberbürgermeister der Stadt Dresden. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Dirk Hilbert, der Oberbürgermeister der Stadt Dresden. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat am 76. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg vor Verfälschungen in Vergangenheit und auch der Gegenwart gewarnt. «Lassen wir Umdeutungen keinen Raum», sagte er am Samstagabend an der Erinnerungsstätte für die Toten der Luftangriffe vom 13. Februar 1945 und in den Tagen danach. «Das gelingt, indem wir das Richtige ins Zentrum rücken, anstatt das Falsche zu wiederholen.»

Hilbert sagte, dass vielen Deutschen von 1933 bis 1945 einige ihrer Mitmenschen «völlig gleichgültig» gewesen seien. «Auch Dresdnerinnen und Dresdner nahmen es hin, dass aus ihrer Nachbarschaft Menschen mit psychischen oder geistigen Erkrankungen auf dem Sonnenstein ermordet wurden», sagte Hilbert. «Sie zuckten nur mit den Schultern, als das jüdische Geschäft um die Ecke boykottiert, beschmiert und schließlich enteignet wurde. Dass die Besitzer samt Familie von einem Tag auf den anderen verschwanden - egal», fuhr er fort.

«Dresden war mit seinen Rüstungsbetrieben und seinen Verkehrsanlagen Teil der Maschinerie, die von deutschem Boden aus einen mörderischen Krieg anzettelte», so Hilbert. Genau dieser Krieg habe schließlich auch in Dresden gewütet, erinnerte der Politiker und mahnte: «Nie wieder dürfen uns unsere Mitmenschen gleichgültig sein!»

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH