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Energieunternehmen Leag: Kohleausstieg ändert sich nicht trotz Ende des Tagebaus Jänschwalde

Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde. / Foto: Patrick Pleul/dpa
Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde. / Foto: Patrick Pleul/dpa

Der Kohleförderer Leag treibt den Wandel zum Grünstromanbieter voran. Planungen für Wind- und Solarstrom-Anlagen sind abgeschlossen. Für wasserstofffähige Kraftwerke fehlt noch das Netz. Die Kohleförderung geht weiter.

Auch mit dem bevorstehenden Ende des Tagebaus Jänschwalde wird sich für das Energieunternehmen Leag am Kohle-Ausstiegsdatum 2038 nichts ändern. Das machte Vorstandschef Torsten Kramer am Rande der Barbara-Feier in Cottbus deutlich. «Wir sind sehr optimistisch, dass wir auch noch bis in die 30er Jahre hinein Kohle fördern in der Region», sagte Kramer am Donnerstagabend in der RBB-Sendung «Brandenburg aktuell» auch mit Blick auf die dauerhafte Stabilität des Versorgung.

Vor knapp einem Jahr hatte der Leag-Vorstandsvorsitzende erstmals eine andere Jahreszahl zum Kohleausstieg genannt. Er könne sich unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen, dass im Jahr 2033 die Leag nicht mehr von der Kohle lebe. Kramer betonte aber, dass Bedingungen dafür die Erhaltung der Versorgungssicherheit und H2-Ready-Kraftwerke - wasserstofffähige Kraftwerke - seien, die an den vier Standorten in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier am Netz sein müssten. Da dies noch nicht der Fall sei, gelte für das Unternehmen der vereinbarte und gesetzlich verankerte Kohleausstieg 2038.

Bergleute auch in der Lausitz feiern im Dezember das Fest ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Barbara. Am 22. Dezember wird im Tagebau Jänschwalde laut Kohleplan der Leag der reguläre Betrieb eingestellt, bis zum Frühjahr steht dann den Angaben zufolge eine sogenannte Auslaufphase an. Dazu gehören zahlreiche Sicherungsmaßnahmen im Tagebau.

Für die H2-Ready-Kraftwerke, die einmal die Kohlekraftwerke ersetzen sollen, braucht es ein Wasserstoffnetz, dass gebaut werden muss. «Die Hängepartie in Berlin machen natürlich den Zeitraum etwas schwierig, den wir gerade planen», sagte Kramer. Die Wasserstoffversorgung sei für 2030 vorgesehen und die Zeit danach. «Wir gehen davon aus, dass das immer noch zu unseren Ausbauplänen passt.» An diesem Montag will die Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) eine Studie zum «Wasserstofftransportnetz für die Lausitz» vorstellen.

Das Energieunternehmen will sich zu einem grünen Strombetreiber entwickeln und kommt bei der Transformation nach Worten von Kramer mit «riesen Schritten» voran. Die Planung für Photovoltaik (PV) und Windparks seien abgeschlossen. Im kommenden Jahr werde der Bau des ersten großen PV-Parks mit einer Leistung von 1000 Megawatt PV-Park beginnen. Ziel sei eine Inbetriebnahme bis 2026, stellte er dar.

Bis 2030 sollen auf den Bergbaufolgeflächen mit PV- und Windanlagen mit sieben Gigawatt rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden. Bis 2040 soll das Volumen auf knapp 14 Gigawatt anwachsen. Die Leag plant etwa 70 Prozent PV-Anlagen und etwa 30 Prozent Windkraftanlagen auf den Flächen.

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