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Sachsens Binnenfischer fordern mehr Beistand

Binnenfischer bei der Arbeit auf dem Wasser. Foto: Tino Plunert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
Binnenfischer bei der Arbeit auf dem Wasser. Foto: Tino Plunert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Sachsens Binnenfischer fordern mehr Beistand von der Politik. Sie müsse öffentlich klarstellen, dass sie die Branche als Nahrungsmittelproduzenten auch wirklich wolle, sagte Bernd Lange, Präsident des Landesfischereiverbandes, am Mittwoch in einer Video-Pressekonferenz. Es gehe darum, etwa die Versorgung mit ausreichend Wasser aus Rückhaltebecken sicherzustellen. Der Wassermangel werde sich durch den Strukturwandel in der Lausitz und den Klimawandel noch verstärken: «Wir müssen uns jetzt nachhaltig vorbereiten auf eine stabile Wasserversorgung unserer Binnenfischerei in ganz Sachsen.» Das sei eine Lehre aus dem Jahr 2020. Die Wasserversorgung sei der Dreh- und Angelpunkt.

Zudem verlangte Lange klare Regelungen zu Fressfeinden der Fische wie Kormoran, Reiher oder Biber. Nötig seien etwa klare und akzeptable Abschussquoten. Man müsse «mit Maß reduzieren». Die Teichwirte fühlten sich von den Fischräubern «umzingelt». Nach den Worten von Andreas Stummer, Geschäftsführer des sächsischen Landesfischereiverbandes, haben die Räuber vor allem bei niedrigen Wasserständen ein leichtes Spiel.

Lange, der zugleich Landrat des Landkreises Görlitz ist, sprach mit Blick auf das zu Ende gehende Jahr von einer «sehr schwierigen Saison». Wassermangel und Sauerstoffmangel in den Teichen hätten Notbefischungen erforderlich gemacht. Angesichts der Stresssituation habe man ein eher durchschnittliches Ergebnis erreicht.

Stummer zufolge rechnen die sächsischen Teichwirte bei Karpfen mit einer Menge von 1500 bis 1700 Tonnen und damit einem Ergebnis leicht unter dem Durchschnittswert der vergangenen Jahre. Hinzu kämen 150 bis 200 Tonnen Salmoniden (Forellen, Saiblinge) und etwa 200 bis 300 Tonnen andere Fischarten wie Hecht, Zander oder Schleie.

Laut Stummer sind Einflüsse der Corona-Krise auf die Branche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen relativ gering. Dennoch habe es Probleme gegeben. Als Beispiel nannte er die Schließung von Wochenmärkten und Einschränkungen im Handel. Fischereibetriebe hätten Gaststätten nicht mehr beliefern können und so Einbußen erlitten. Zudem seien im Herbst wegen Corona Fischereifeste abgesagt worden.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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