loading

Nachrichten werden geladen...

Sachsen hat 325 neue Handwerksmeister

In Dresden haben 325 neue Handwerksmeister ihre Meisterbriefe erhalten (Archivbild). / Foto: Robert Michael/dpa
In Dresden haben 325 neue Handwerksmeister ihre Meisterbriefe erhalten (Archivbild). / Foto: Robert Michael/dpa

Emotionaler Moment nach einer harten Ausbildung: In Sachsen steht eine neue Generation von Handwerkern bereit. Damit sich ihre Hoffnungen erfüllen, gibt es dringende Appelle an die Politik.

Das sächsische Handwerk hat 325 neue Meister in seine Reihen aufgenommen. Auf einer Feier der Handwerkskammer Dresden wurden 55 Frauen und 270 Männern die Meisterbriefe überreicht. Präsident Jörg Dittrich, der zugleich dem Zentralverband des Deutschen Handwerks vorsteht, forderte deutlich mehr Unterstützung für das Handwerk und die Karrierepläne der jungen Meister. Sie können nun selbst ausbilden, Führungspositionen einnehmen, eine Firma gründen oder als Nachfolger weiterführen.

Die Meisterfeier in der Dresdner Messe stand unter dem Motto: «Meister 2025: Wir können alles, was kommt». Angesichts der lahmenden Konjunktur und der stagnierenden Wirtschaft appellierte Dittrich an Politiker im Bund und in Sachsen, mehr für das Handwerk und die neue Generation an Meistern zu tun. «Das Handwerk und der Mittelstand müssen endlich in den Fokus der Wirtschaftspolitik rücken. Denn diese Unternehmen sind von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Wirtschaft und des Landes.»

Kammerpräsident beklagt überbordende Bürokratie

Dittrich zufolge sind 99 Prozent aller Unternehmen in Sachsen Mittelständler. «Sie stellen 72 Prozent der Arbeitsplätze und bilden 70 Prozent aller Lehrlinge aus. Doch viele von ihnen sind enttäuscht. Sie fragen sich, wo die Entlastungen bleiben und wie die Wirtschaft angekurbelt werden soll», betonte der Präsident.

Notwendig seien ein spürbarer Abbau der Bürokratie, geringere Energiepreise und Entlastungen bei den Sozialabgaben. «Die überbordende Bürokratie raubt wertvolle Arbeitskraft und Zeit. Das schreckt viele junge Meister ab, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen.»

Zugleich mahnte Dittrich eine Erhöhung des Meisterbonus in Sachsen an. Aktuell werden hier 2.000 Euro Zuschuss an alle neuen Meister gezahlt. Der Präsident sprach sich für eine Verdoppelung aus und damit auf eine Größenordnung wie in Niedersachsen und Bremen. Ursprünglich war das auch ein Wahlkampfversprechen der sächsischen CDU. Am Ende fehlte dafür aber das Geld. 

Kretschmer befürwortet bessere Rahmenbedingungen für Handwerk

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sah die Übergabe der Meisterbriefe als Beleg dafür, «welches Potenzial an Kraft, Können und Zukunft» im sächsischen Handwerk stecke. «Gemeinsam arbeiten wir daran, die Rahmenbedingungen für das Handwerk weiter zu optimieren – damit Ihre Ideen gedeihen und der Freistaat auch künftig von Ihrem Wissen, Ihrem Engagement und Ihrem Unternehmergeist profitiert.»

Die neuen Handwerksmeister stammen aus 14 Bundesländern und haben ihren Abschluss in insgesamt 26 Berufen gemacht. Die größte Gruppe von 36 Meistern stellen die Kraftfahrzeugtechniker. Dahinter rangieren Elektrotechniker (35), Bäcker (23), Zimmerer (21), Tischler (21) und Orthopädieschuhmacher (20). Die jüngsten Handwerksmeister sind 20 Jahre alt, der älteste Absolvent hat mit 53 Jahren sein Meisterstudium erfolgreich absolviert.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Unterstützt von:

publizer