loading

Nachrichten werden geladen...

Obstbauern fürchten Ernteausfälle durch Frost

Sauerkirschen blühen auf dem Gelände der Obstland Dürrweitzschen AG. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Sauerkirschen blühen auf dem Gelände der Obstland Dürrweitzschen AG. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Nach mehreren kalten Nächten mit Temperaturen im Minusbereich fürchten Sachsens Obstbauern teilweise Ernteausfälle. «Es wird Schäden geben. Das Ausmaß ist aber noch unklar», sagte der Geschäftsführer des Obstbauernverbands, Udo Jentzsch, der Deutschen Presse-Agentur. Wie die Verluste ausfielen hänge auch davon ab, wie lang der Frost angedauert habe, wie kalt es in den jeweiligen Lagen war und ob es etwa starken Wind gab. In den vergangenen beiden Wochen fielen die Temperaturen in Sachsen nachts in mehreren Nächten teilweise auf bis zu minus fünf Grad.

Mit Schäden rechnet der Verband vor allem bei Aprikosen und Pfirsichen, die bereits mitten in der Blüte waren. «Da wird es vermutlich keine Ernte geben», so Jentzsch. In der Regel werden in Sachsen pro Jahr zwischen 100 und 150 Tonnen Aprikosen und Pfirsiche geerntet. Es handele sich bei dem beliebten Steinobst eher um eine Nische, erklärte Jentzsch. Teils hätten die Obstbauern versucht, ihre Bestände mit Wärmekerzen und Frostschutzberegnung zu schützen. Dabei werden die Blüten gezielt mit feinen Tröpfchen bestäubt, die beim Gefrieren eine schützende Eisschicht bilden.

Bei Äpfel und Kirschen waren die meisten Knospen nach Einschätzung von Jentzsch während der Frostnächte noch geschlossen. Wie die Ernte ausfällt, könnten die Obstbauern derzeit noch nicht abschätzen. Es könne sein, dass nur manche Knospen erfroren seien, dann bräuchten die Bauern später nicht auszudünnen. «Dann könnte es schöne große Kirschen oder Äpfel geben», so Jentzsch. Es sei aber auch möglich, dass die Ernte eher mager ausfalle. Das hänge auch vom weiteren Verlauf des Frühjahrs ab - etwa wie fleißig die Bienen bestäuben, ob es erneute Fröste oder Regen in der Blütezeit gebe. «Da kann noch viel passieren.»

Bei den Winzern dagegen haben die Nachtfröste in den Tagen nach ersten Erkenntnissen keine Schäden hinterlassen. «Die Reben waren noch nicht ausgetrieben», sagte ein Sprecher des Staatsweingutes Schloss Wackerbarth. Erst Ende der Woche rechnen die Winzer mit den ersten Austrieben. Späte Fröste bedrohten vor allem die Knospen der Rebstöcke, die durch die Kälte braun werden und abfallen. Gefährdet seien vor allem Junganlagen sowie Weinberge, auf denen die Kälte nicht abfließen kann, hieß es.

Auch Felix Hößelbarth, Betriebsleiter im Radebeuler Weingut Hoflößnitz und stellvertretender Vorsitzender im Weinbauverband, hat bisher keine Schäden registriert. «Dafür sind wir noch zu zeitig in der Vegetation.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Sauerkirschen blühen auf dem Gelände der Obstland Dürrweitzschen AG. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Unterstützt von:

publizer