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Mehr Rotwein aus dem Elbtal

Neupflanzung von Pinotin-Rebstöcken in Weinböhla. / Foto: Robert Michael/dpa/ZB
Neupflanzung von Pinotin-Rebstöcken in Weinböhla. / Foto: Robert Michael/dpa/ZB

Das sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth reagiert auf den Klimawandel und erweitert den Anbau der Rotweinsorte Pinotin. Auf einer 1,9 Hektar großen Fläche, auf der früher die weiße Sorte Kerner angebaut wurde, wachsen künftig 8000 Pinotin-Reben, gab das Weingut am Donnerstag bekannt. «Diese moderne pilzwiderstands- fähige Rotweinsorte kreuzte der Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner vor 21 Jahren aus dem Spätburgunder. Ähnlich wie dieser treibt Pinotin spät aus und ist damit nicht stark frostgefährdet. Die Neuzüchtung verspricht auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen robuste Erträge», hieß es. Im Glas erinnere der Wein an Spätburgunder, er habe jedoch mehr Farbdichte und Aromen von Waldfrüchten.

Wackerbarths Winzer hatten 2021 schon einmal in Diesbar-Seußlitz eine 0,8 Hektar große und frostgefährdete Lage mit 3500 Pinotin-Rebstöcken neu aufgerebt. Mit einem Versuchsanbau auf dem Johannisberg in Radebeul - 6500 Rebstöcke der französischen Rotweinsorte Gamayhabe - habe man zudem einen weiteren Impuls für die Entwicklung des sächsischen Rotweins gegeben, teilte das Unternehmen weiter mit. Bevor die jungen Reben ihr volles Rotweinpotenzial zeigen könnten, sei aber Zeit und Geduld gefragt. Erst 2024 oder 2025 werde man wohl die ersten Rotweintrauben der neu gepflanzten Reben lesen.

Nach Angaben von Wackerbarth sind die ersten Folgen des Klimawandels im Elbtal bereits spürbar. «Es wird wärmer und sonniger.» Die Durchschnittstemperatur im Raum Dresden und Radebeul sei zwischen 2015 und 2020 im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981 bis 2010) von 9,4 auf 10,7 Grad Celsius gestiegen, die Dauer des Sonnenscheins haben sich im gleichen Zeitraum von 1660 auf 1920 Sonnenstunden erhöht. Damit gehöre die Sächsische Weinstraße schon heute zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands. In den sächsischen Weinbergen könnten somit schon bald weitere Spitzenrotweine reifen. Bisher seien rote Trauben in Sachsen nur auf 18 Prozent der Rebfläche zu finden.

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