Die Landtagsfraktion der Grünen hat die neue Entgeltordnung mit Lärm- und Nachtzuschlägen für Flugzeuge in Leipzig/Halle als unzureichend kritisiert. «Leider bleiben die neuen Tarife hinter unseren Erwartungen zurück», sagte der verkehrspolitische Sprecher Gerhard Liebscher. Zwar sei im Sinne des Lärm- und Gesundheitsschutzes zu begrüßen, dass für besonders laute Maschinen ab dem 1. April deutlich höhere Gebühren fällig würden. In den oberen Lärmklassen, vor allem in der Nacht und im Vergleich zu Flughäfen wie Frankfurt, sei die Entgeltordnung in Leipzig/Halle aber nach wie vor zu günstig.
Nach Angaben der Mitteldeutschen Flughafen AG berücksichtigt die neue Struktur das Abfluggewicht, die Schallemissionen sowie einen Nachtzuschlag für Flüge im Zeitraum von 22.00 bis 05.59 Uhr. «Die Staffelung bedeutet, in Abhängigkeit von den jeweiligen Schallemissionen, eine Erhöhung von 50 bis zu 369 Prozent», teilte ein Sprecher mit.
Das neue System soll die Akzeptanz bei Anrainern erhöhen, erklärte der sächsische Fluglärmschutzbeauftragte Jörg Puchmüller. Der Lärm, den manche Flugzeuge verursachen, hatte demnach häufig Beschwerden zur Folge. Die höheren Gebühren sollen bei den Fluggesellschaften Anreize setzen, die Maschinen eher am Tag fliegen zu lassen.
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