Strom und Gas wird für viele Menschen in Ostdeutschland ab kommendem Jahr günstiger. Mehrere Versorger haben bereits angekündigt, ihre Energiepreise zum 1. Januar 2026 zu senken. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Wo sinken die Preise für Strom und Gas?
Neben dem ostdeutschen Energieversorger EnviaM und Mitgas und dem kommunalen Versorger Sachsenenergie aus Dresden haben mittlerweile auch die Stadtwerke Leipzig niedrigere Preise zum Jahreswechsel angekündigt, die Stadtwerke Magdeburg planen dies nach eigenen Angaben ebenfalls. Die Erfurter Stadtwerke und der Chemnitzer Energieversorger Eins teilten auf Nachfrage mit, die Preise für Strom und Gas Anfang des Jahres anzupassen.
Wie stark sinken die Strompreise?
Das kommt auf den Stromtarif und die Region an. Für Privatkunden von EnviaM sinken die Preise in der Grundversorgung demnach um 5,97 Cent brutto pro Kilowattstunde auf 31,94 Cent. Für Gewerbekunden gehen sie auf 30,21 Cent pro Kilowattstunde zurück. Der durchschnittliche Privatkunde mit einem Verbrauch von 2.000 Kilowattstunden spare dadurch 96 Euro pro Jahr, Gewerbekunden zahlen 333 Euro weniger.
Bei Sachsenenergie soll die Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung für Privatkunden künftig bis zu 4,24 Cent brutto weniger kosten. So zahlen Kunden in Dresden und Ostsachen demnach bald 35,71 Cent brutto. Bei einem jährlichen Verbrauch von 2.700 Kilowattstunden seien das bis zu 91 Euro weniger pro Jahr.
Und für Gas?
Auch Erdgas soll günstiger werden: Für Privatkunden von EnviaM werden die Gaspreise um 1,07 Cent brutto pro Kilowattstunde auf 13,07 Cent reduziert. Ein Haushalt in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden spart dadurch 160 Euro. Bei Sachsenenergie sind es demnach 0,34 Cent brutto pro Kilowattstunde weniger.
Warum wird Strom und Gas günstiger?
Grund dafür sind den Versorgern zufolge rückläufige Kosten bei der Energiebeschaffung und den Netzentgelten. Sachsenenergie teilte mit, dass die Senkung der Netzentgelte aber je nach Netzgebiet sehr unterschiedlich ausfalle. Gaskunden profitierten vom Wegfall der Gasspeicherumlage. Der Bundestag beschloss am Donnerstag eine entsprechende Änderung.
«Die Kostenbestandteile der Strom- und Gaspreise ändern sich zum Jahreswechsel, unter anderem durch die geplante Abschaffung der Gasspeicherumlage und den geplanten Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten beim Strom», sagte ein Sprecher des überregionalen Energieversorgers Eon. Ein Großteil der Kundinnen und Kunden könne in den kommenden Monaten mit geringeren Kosten rechnen.
Woher weiß ich, ob ich bald weniger zahle?
Die neuen Preise gelten für die Grundversorgung – also ohne laufende Preisbindung. Bei EnviaM betreffen die neuen Strompreise rund 650.000 Kunden im Netzgebiet von Mitnetz Strom in Teilen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Von den neuen Gaspreisen profitierten etwa 50.000 Privat- und Gewerbekunden im Netzgebiet von Mitnetz Gas.
Wie kann ich sonst noch sparen?
«Wenn die Tage kälter werden, steigen in vielen Haushalten die Heizkosten. Wer mit Gas heizt, sollte jetzt den eigenen Vertrag überprüfen», rät die Verbraucherzentrale Thüringen. Kunden sollten am besten Preise vergleichen, Kündigungsfristen im Auge behalten und auf versteckte Kosten achten. «Ein Anbieter- oder Tarifwechsel kann sich lohnen – insbesondere, wenn noch ein Grundversorgungstarif besteht.» Auch für Strom ist ein Sondertarif in der Regel günstiger als die Grundversorgung.
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