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Frühe Spargelernte in Sachsen: Hochsaison zu Ostern

dpa / Klaus-Dietmar Gabbert
dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

Der sonnige und trockene Februar hat die Spargelernte in Sachsen rund zwei Wochen zeitiger als im Vorjahr beginnen lassen. Die ersten Stangen des Edelgemüses werden bereits gestochen. «Wir haben in der letzten Woche angefangen», sagte der Betriebsleiter der Gemüsebau Kyhna KG, Jürgen Kopf. Derzeit seien rund 30 Erntehelfer im Einsatz, um pro Tag etwa zwei Tonnen Spargel aus den Feldern zu holen. «Das wird von Tag zu Tag mehr, je wärmer es wird.» Erst ab zwölf Grad Bodentemperatur wächst der Spargel richtig.

Zur Hochsaison ab Ostern sind auf den Feldern des Betriebs dann rund 80 Erntehelfer im Einsatz. Das Unternehmen, das Gemüse nördlich von Leipzig ausschließlich im Freiland anbaut, setzt auf Folien für die Abdeckung der Dämme. So entstehe ein Gewächshauseffekt und der Boden erwärme sich schneller, erklärte Kopf. In diesem Jahr wachsen die hellen Stangen allerdings nur auf einer Fläche von 65 Hektar - und damit auf 35 Hektar weniger als im Vorjahr. Ein altes Feld habe stillgelegt werden müssen, sagte der Betriebsleiter. In der Regel könne man acht bis neun Jahr Spargel anbauen, dann sinke der Ertrag.

Der Kilopreis liegt in diesem Jahr den Angaben zufolge zwischen fünf und 13 Euro, je nach Qualität. Der Gemüsebau Kyhna bietet das Gemüse im Hofladen sowie an mehreren Ständen rund um Leipzig an.

Andreas Schertenleib baut auf seinem Hof in Ostrau (Landkreis Meißen) auf rund zehn Hektar Bio-Spargel an. In den nächsten Tagen werden die ersten Stangen gestochen, so der Spargelbauer. Keine Düngemittel, keine Pflanzenschutzmittel, laute das Credo für den Anbau. «Dafür dauert alles etwas länger», sagte Schertenleib. Etwa zehn Euro kostet das Kilo im Schnitt. Seinen Spargel liefert er an Biomärkte bis nach Dresden, auch im Regionalprogramm von Supermärkten ist er gelistet.

Pro Woche gehen zudem acht bis zehn Paletten ins Rheinland. «Weil es dort keinen Bio-Spargel gibt», so Schertenleib. Nach eigenen Angaben ist der Biohof am Rand der Lommatzscher Pflege der einzige Anbieter in Sachsen - und einer von vier bis fünf Betrieben in Deutschland. «Die Nachfrage ist da.» Pro Hektar liegt der Ertrag zwischen fünf und acht Tonnen Spargel, im konventionellen Anbau seien es mit 15 bis 20 Tonnen deutlich mehr. Dafür schwört Schertenleib auf den besonderen Geschmack seines Edelgemüses. Der Lehmboden, typisch für die Region, speichere das Wasser und die Nährstoffe, das komme der Qualität zugute, erklärt der Spargelbauer.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums haben im vergangenen Jahr gut 20 Betriebe in Sachsen Spargel auf einer Fläche von rund 260 Hektar angebaut. 2018 wurden knapp 800 Tonnen geerntet. Der Freistaat gehört zu den kleinsten deutschen Anbaugebieten für Spargel. Das Stangengemüse wird vor allem in Delitzsch, Oschatz, Meißen und in der Gegend um Bautzen gezogen. Traditionell endet die Saison am Johannistag - dem 24. Juni

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

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