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Erdbeersaison beginnt: Landwirte rechnen mit guter Ernte

Ein Erntehelferin legt gepflückte Erdbeeren in Plastikschalen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Erntehelferin legt gepflückte Erdbeeren in Plastikschalen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Später als in den Vorjahren beginnt jetzt in Sachsen die Erdbeersaison. Die Bauern rechnen mit einer guten Saison. Aber ganz ohne Sorgen sind sie nicht.

Die Erdbeerbauern in Sachsen rechnen mit einer guten Ernte. Zwar beginnt die Saison wegen des kühlen Wetters im Mai ungefähr zwei Wochen später als in den Vorjahren. Aber wenn in den kommenden Wochen keine starken Niederschläge und kein Hagel kämen, könne es ein gutes bis sehr gutes Jahr werden, sagte Matthias Wedler, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Sächsisches Obst, am Donnerstag in Mügeln. Dennoch gebe es Entwicklungen in der Branche, die die Obstbauern mit Sorge sehen.

In Sachsen werden laut Verband auf 238 Hektar Fläche Erdbeeren angebaut. 60 Prozent davon gehen inzwischen in die Direktvermarktung. Der Trend zum Selbstpflücken oder zum Kauf im Hofladen sei ungebrochen. Der Verband rechnet mit einem Gesamtertrag von rund 2000 Tonnen.

Vor zehn Jahren sei die Anbaufläche mit 450 Hektar noch deutlich größer gewesen. Damals holten die Bauern 4000 bis 4500 Tonnen pro Jahr von den Feldern. Wedler machte unter anderem den Mindestlohn für diesen Rückgang verantwortlich. Im Hauptkonkurrenzland Spanien werde an die Erntehelfer viel weniger gezahlt. Dazu komme, dass in Spanien der Ertrag pro Hektar fast doppelt so hoch sei wie in Deutschland.

Der Handel wolle zwar regionale Produkte, sagte Wedler. Dafür werde den Erzeugern auch etwas mehr gezahlt. «Aber nicht so viel, dass man dafür auskömmlich produzieren könnte», sagte Wedler. Eine Ausnahme sei das Corona-Jahr 2020 gewesen, in dem die regionalen Anbieter gute Preise erzielen konnten.

Wedler wies auf die Kosten hin, die die Obstbauern hatten, um die Gemeinschaftsunterkünfte ihrer Erntehelfer aus Osteuropa coronasicher zu machen. Er schlug eine Saisonförderung je Arbeitskraft vor, die das Land an die Landwirte zahlen solle. Agrarminister Wolfram Günther lehnte dies jedoch ab. «Nicht alles, was wünschenswert ist, ist auch immer leistbar», sagte der Grünen-Politiker.

Laut Obstbauernverband müsste die Erdbeerkäufer zu Saisonbeginn 6 bis 8 Euro für einen Korb zahlen. Mit einer größeren Menge an reifen Früchten werde der Preis dann etwas sinken. Wer selber zum Pflücken aufs Feld komme, könne einen Korb für 3 bis 4 Euro mitnehmen.

Sachsenobst-Erzeuger

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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