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Günther: Hochwasserschutzsysteme haben sich bewährt

Wolfram Günther (Grüne) spricht. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Wolfram Günther (Grüne) spricht. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Sachsens Hochwasserschutzsysteme haben sich nach Einschätzung von Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) bei den starken Niederschlägen der zurückliegenden Tage bewährt. Dieses Fazit zog er am Freitag bei einem Besuch der Talsperre Rauschenbach im Erzgebirge. Für die Schutzsysteme sei das Extremwetter eine Bewährungsprobe. Sachsen sei gut vorbereitet. Einen absoluten Schutz vor Hochwasser könne es aber nicht geben. Deshalb müsse die individuelle Eigenvorsorge weiter gestärkt werden.

«Entwarnung kann ich leider nicht geben. Die Zutaten für lokale Extremwetter sind nach wie vor vorhanden: warme Luft, die viel Wasser aufnehmen kann, und ein abgeschwächter Jetstream, der dafür sorgt, dass Tiefdruckgebiete länger an einem Ort bleiben», betonte Günther. Extreme Wetterereignisse werde es infolge des Klimawandels immer häufiger geben.

«Der Extremregen weist den Kurs für die Zukunft: Wir brauchen entschlossenen Klimaschutz und eine gute Balance aus technischem und natürlichem Hochwasserschutz - in enger Abstimmung mit den Gemeinden und den Menschen vor Ort», erklärte der Minister. Man müsse den Flüssen mehr Raum geben. Natürliche Überschwemmungsflächen, Deichrückverlegungen, renaturierte Auen und Flussläufe seien wichtige und nachhaltige Bestandteile des Hochwasserschutzes. Hier habe Sachsen eine Trendwende eingeleitet.

In den vergangenen Tagen hatte es vor allem im Vogtlandkreis, im Erzgebirgskreis und im Landkreis Mittelsachsen verheerende Niederschläge mit lokalen Überflutungen gegeben. Dabei wurden Gebäude und Grundstücke beschädigt, Straßen- und Zugverbindungen unterbrochen. Eine genaue Bilanz der Sachschäden liegt noch nicht vor. Ein Mann aus Jöhstadt wird noch immer vermisst.

Nach Angaben des Ministeriums kann der technische Hochwasserschutz in Sachsen auf 56 Talsperren, 25 Rückhaltebecken sowie 7 Speicherbecken und Polder bauen. Das gesamte Fassungsvermögen dieser Anlagen beträgt 406 Millionen Kubikmeter. Daneben investiere Sachsen verstärkt in natürlichen Hochwasserschutz - in die Rückverlegung von Deichen, die Schaffung oder Wiederherstellung natürlicher Überflutungsflächen sowie die Renaturierung von Flussauen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH