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Messerattacke auf Schülerin: Neun Jahre Haft gefordert

Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Nach einer brutalen Messerattacke auf eine Schülerin in Annaberg-Buchholz (Erzgebirgskreis) hat die Staatsanwaltschaft neun Jahre Haft für den Angeklagten gefordert. Er sei überzeugt, dass der 32-Jährige die Tat vergangenen Juni geplant und vorbereitet habe, sagte Staatsanwalt Christian Seifert am Mittwoch in seinem Plädoyer. Er habe die heute 16-Jährige töten wollen und es sei Zufall, dass er bei dem Stich in den Hals nicht die Schlagader getroffen habe. «Er hat erst von ihr abgelassen, als sie sich tot gestellt hat.» Seifert sprach sich für eine Verurteilung wegen versuchten Mordes aus. Dem schloss sich die Nebenklage an.

Die Verteidigung sprach dagegen von einem Ausraster und bestritt, dass der Angriff geplant gewesen sei. Dann hätte er ganz klar einen anderen Zeitpunkt und eine andere Tatwaffe als das benutzte Schälmesser ausgewählt, betonte Rechtsanwalt Wolfgang Mond. Er beantragte eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung und eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren.

Der Angeklagte selbst hatte im Prozess den Angriff eingeräumt und am Mittwoch beteuert: «Es tut mir leid, was passiert ist.» Laut Anklage hatte er versucht, das Mädchen zu küssen. Als sie sich wehrte soll er gesagt haben: «Wenn ich dich nicht haben kann, kriegt dich keiner. Du wirst jetzt sterben.» Dann soll er in einem Kellerraum ein Messer gezückt, ihr in Hals und Brust gestochen und sie danach sich selbst überlassen haben. Das Mädchen wurde später notoperiert und lag mehrere Tage im künstlichen Koma.

Der Fall wird seit Mitte Januar am Landgericht Chemnitz verhandelt, am Mittwochnachmittag sollte das Urteil gesprochen werden.

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