Maßnahmen gegen das Artensterben wollen Experten auf einer Fachtagung in Dresden diskutieren. Am Donnerstag soll es dabei vor allem um aktuelle Entwicklungen aus der Biodiversitätsforschung und dem Monitoring gehen, teilte die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNu) als Mitveranstalter mit. In seinem Eröffnungsvortrag soll der international renommierte Biodiversitätsforscher Christian Wirth von der Universität Leipzig Ergebnisse aus dem «Faktencheck Artenvielfalt» vorstellen.
«Faktencheck Artenvielfalt» analysiert die biologische Vielfalt
Der «Faktencheck Artenvielfalt» analysiert die Lage der biologischen Vielfalt in Deutschland. Mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 75 Institutionen haben auf Basis von mehr als 6.000 Publikationen die Situation der Biodiversität untersucht und Ergebnisse in einer eigens dafür entwickelten Datenbank zusammengeführt. Der Bericht stellt Trends, Treiber des Artenverlusts und Handlungsempfehlungen vor und identifiziert zudem Forschungsbedarfe.
Ein weiterer Bericht widmet sich dem bundesweiten Monitoring zur Biodiversität. Außerdem solle es um den Zustand und Schutz der Amphibienpopulationen in Sachsen und um die Rolle der Fernerkundung zum Arten- und Lebensraummonitoring im Freistaat gehen. Veranstalter der Tagung in der Dresdner Kreuzkirche ist neben der Stiftung das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
Artensterben hat nie dagewesene Geschwindigkeit erreicht
Nach Einschätzung von Fachleuten hat das Artensterben eine nie dagewesene Geschwindigkeit erreicht. Der vom Weltbiodiversitätsrat vorgelegte Bericht zum globalen Zustand der Artenvielfalt sieht mehr als eine Million Arten vom Aussterben bedroht. «Auch in Sachsen befinden sich zwei Drittel der europäisch bedeutsamen Arten in einem ungünstigen oder schlechten Erhaltungszustand», teilte die LaNu mit.
Sachsen hatte deshalb vor drei Jahren sein Biodiversitätsprogramm von 2009 weiterentwickelt. Darin sind 34 Ziele für die Qualität der Biodiversität bis 2030 formuliert. Damit möchte man eine Trendwende beim Artensterben einleiten.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten