Die Sommer werden heißer – besonders in Städten wird das immer mehr zum Problem. Mit Hitzeaktionsplänen sollen Kommunen deshalb Bevölkerung und Infrastruktur besser auf Hitzeperioden vorbereiten. So sieht es das Klimaanpassungsgesetz, das seit vergangenem Juli in Kraft ist, vor. In Sachsens Großstädten geht es unterschiedlich schnell voran.
Leipzig verabschiedet ersten Hitzeaktionsplan
Die Stadt Leipzig hat ihren ersten Hitzeaktionsplan im April beschlossen. Er sieht zusätzlich zu bereits umgesetzten Projekten zum Schutz gegen Hitze 14 neue Maßnahmen vor. Sie umfassen Informationsangebote wie Hitzewarnungen oder eine «Erfrischungskarte» mit kühlen Orten, Trinkbrunnen und Wasserspielplätzen, aber auch den Ausbau des Trinkwasserangebotes und Hitzeanpassung im ÖPNV sowie bei Großveranstaltungen.
Auch besonders schutzbedürftige Gruppen werden in den Blick genommen, etwa durch spezifische Informationskampagnen, Prävention für Babys und Kleinkinder in Kitas oder die Ausgabe von Sonnencreme und leichter Kleidung an Obdachlose.
Vorrangig sollen die Maßnahmen in Flächen mit hoher Wärmebelastung umgesetzt werden. Dazu zählen die Leipziger Innenstadt mit den angrenzenden Stadtteilen, einschließlich Volkmarsdorf, Reudnitz und Teilen von Connewitz sowie Plagwitz, Lindenau und Gohlis-Mitte.
Dresden mit erstem Hitze-Handbuch
In Dresden steht ein Beschluss noch aus. In der Landeshauptstadt gibt es jedoch seit 2023 das bundesweit erste Hitze-Handbuch. Es informiert über das Stadtklima, gesundheitliche Risiken und gibt praktische Tipps für heiße Tage.
Entwickelt wurde es im Rahmen des Projekts «HeatResilientCity II». Im Stadtteil Gorbitz wurden dabei Hitzeschutzmaßnahmen getestet – etwa Flächenentsiegelung. Sie verbessert das Mikroklima, da der Boden weniger Hitze speichert und mehr Wasser verdunstet. Zudem wurden Wohnhäuser aus den 1980er-Jahren saniert – etwa mit neuen Fenstern, Rollläden und sogenannten Lufträumen unter dem Dach zum Schutz der oberen Etagen. So soll die Temperatur in besonders betroffenen Räumen um bis zu 3,2 Grad sinken.
Die Erkenntnisse aus Gorbitz will die Stadt in ihrem Hitzeaktionsplan auf die ganze Stadt übertragen. Nach jüngsten Angaben von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) soll er erst nach dem Sommer vorgestellt werden.
Plan in Chemnitz in Arbeit
In Chemnitz ist ein Hitzeaktionsplan in Arbeit. Der Fachteil ist im bisherigen Stand bereits einsehbar. Daraus geht hervor, dass die Wärmebelastung im Zentrum, Sonnenberg, Lutherviertel, Kaßberg und Altchemnitz besonders groß ist. Dichte und hohe Bebauung mit wenig Grün führten dort zu starker Aufheizung. Konkrete Maßnahmen will die Stadt in einem breiten Abstimmungsprozess entwickeln.
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