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Durchwachsenes Pilzjahr in Sachsen - Große Trockenheit

Ein Steinpilz wächst im Rümpfwald. Foto: Andreas Hummel/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Ein Steinpilz wächst im Rümpfwald. Foto: Andreas Hummel/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Die Ausbeute der Pilzsucher in Sachsen ist in diesem Jahr eher mäßig. Der Start war gut, doch insgesamt ist die Saison nach Ansicht von Experten bislang eher durchwachsen verlaufen, vor allem der Regen habe gefehlt. Doch sie machen auch Hoffnung: Die Saison sei noch lange nicht vorbei, bis in den Dezember hinein könnten Pilze gefunden werden. Entscheidend seien die Niederschläge, sagte Peter Welt vom Verein Pilzfreunde in Chemnitz.

Der Anfang der Saison war gut. Besonders Steinpilze sind in diesem Jahr gut gewachsen. «Sie wurden massenhaft aus den Wäldern geschleppt», sagt Stefan Zinke von der Fachgruppe Mykologie in Dresden. Ansonsten sei es bislang kein so gutes Jahr. Aufgefallen sei, dass es in diesem Jahr an der Vielfalt der Pilze fehlt.

Sieglinde Köhler, Kreispilzberaterin für Mittelsachsen, sieht auch im Zustand der Wälder einen Grund für die eher durchwachsene Ausbeute. Nadelbäume und Pilze lebten in einer Symbiose. «Wenn es dem Wald schlecht geht, geht es auch den Pilzen nicht gut.» Pilze seien da, aber eben nicht für alle. Steinpilze, Maronen und Ziegenlippe würden zwar noch wachsen, aber eben nicht üppig.

Hoffnung für Pilzsammler gibt es dennoch, sind sich die Experten einig. Herbstpilze wie der Violette Rötelritterling oder der Hallimasch könnten durchaus noch sprießen.

Die Naturzentrale des Landkreises Bautzen weist daraufhin, dass die Pilzsuche in Naturschutzgebieten verboten ist. Um das unterirdische Pilzgeflecht, das Myzel, nicht zu verletzen, sollten Sammler die Pilze vorsichtig herausdrehen oder knapp über dem Boden abschneiden. So könnten Pilze auch im kommenden Jahr wachsen.

Unterdessen rät das auch für Sachsen zuständige Giftinformationszentrum in Erfurt, vor dem Sammeln einen Kurs bei einem Pilzberater zu machen. Auch erfahrene Pilzsucher würden sich noch vertun. Immer wieder etwa komme es vor, dass Wiesenchampignons mit dem Karbolegerling oder gar einem Knollenblätterpilz verwechselt werden. Im Vorjahr seien 256 Fälle von Pilzvergiftungen gemeldet worden. In diesem Jahr waren es bislang 219, Todesfälle habe es nicht gegeben.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Steinpilz wächst im Rümpfwald. Foto: Andreas Hummel/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

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