loading

Nachrichten werden geladen...

Chemnitzer Naventik GmbH macht Satellitennavigation fit für autonomes Fahren

Gestern Abend hat Peter Kalinowski im Rahmen des futureSAX Gründerforums im Qualitätszentrum von Porsche Leipzig ein wenig aus dem Nähkästch

Gestern Abend hat Peter Kalinowski im Rahmen des futureSAX Gründerforums im Qualitätszentrum von Porsche Leipzig ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Er und die drei Mitgründer des Chemnitzer Unternehmens NAVENTIK haben eine Technologie entwickelt, die es Autoherstellern ermöglicht die Feinnavigation insbesondere für das autonome Fahren deutlich zu verbessern.

Gerade in Städten ist dies notwendig, da durch Gebäude, Stromleitungen und andere sich bewegende Fahrzeuge, insbesondere LKWs, nur eine Genauigkeit von rund 95 Prozent möglich ist. NAVENTIK kümmert sich um die restlichen und für die Sicherheit relevanten 5 Prozent. Basierend auf bestehender Satelliteninfrastruktur und komplexen Algorithmen wird nicht nur eine bestimmte, eventuell fehlerbehaftete Fahrzeugposition ermittelt, sondern eine Wahrscheinlichkeitsverteilung, indem mögliche Fehlerquellen in die Ergebnisse modelliert werden. Dadurch werden die Positionsergebnisse wesentlich genauer, um damit auch autonom komplexe Manöver fahren zu können.

Damit die Technologie der Chemnitzer in möglichst vielen Fahrzeugen verbaut werden kann, ist eine Abkehr von der Hardware basierten Navigation in Fahrzeugen notwendig, denn die Zukunft gehört den Algorithmen – der Software.

Die NAVENTIK GmbH wurde 2017 gegründet und hat im gleichen Jahr den dritten Platz beim futureSAX Ideenwettbewerb erreicht, nachdem sie es vorher schon zweimal versucht haben. Im Jahr 2015 fanden die Juroren die Idee und die Technologie bereits sehr gut, sie waren sich nur nicht sicher, ob irgendwer diese Technologie braucht, da sie damals auch noch zu hardwarelastig war. „Heute im Jahr 2018 können wir sagen, dass sie gewollt ist“, sagt Peter Kalinowski stolz.

Natürlich kam er auch auf das Thema Finanzierung zu sprechen, denn gerade bei komplexen Technologieentwicklungen kommt man ohne Fremdkapital selten schnell ans Ziel. Und Geschwindigkeit ist hier besonders wichtig, „denn die Welt ist groß und irgendwo arbeitet jemand an der gleichen Idee“, sagt Kalinowski. NAVENTIK hat über 100 potentielle Investoren angeschrieben, mit 25 gab es ein Telefonat, mit fünf haben sie sich getroffen und am Ende haben sich zwei Investoren gefunden. Einer davon ist der Technologiegründerfond Sachsen.

Eine wichtig Lektion hat Peter Kalinowski: „Großdenken ist sehr wichtig, wenn man mit Investoren spricht, denn sie investieren lieber in Projekte die mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent 10 Million Euro, als in Projekte die mit 90 prozentiger Wahrscheinlichkeit 1 Million bringen.“

NAVENTIK ist ein schönes Beispiel für sächsischen Gründergeist und die gute sächsische Infrastruktur für Gründer.