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3. FuckUp Night Chemnitz - Gewürze, miese Qualität und Swinger-Club

Am gestrigen Abend war es wieder so weit. Die Chemnitzer FuckUp Night ging in die 3. Runde. Diesmal im Brauclub und mit viel Medienpräsenz. Und natürlich haben wieder Waldemar Abbicht & Rohland Menschberg (links und rechts außen) vom Fernsehen durch das Programm geführt.

Die ersten 10 Minuten gehörten Richard Friedrich (5. von links) und seiner Geschichte rund um den Gewürzhandel. Diesen hatte er anfangs gemeinsam mit einem schon existierenden Unternehmen aufgebaut. Per Handshake wurde zum Start eine 50/50 Aufteilung vereinbart, an die sich leider zum Schluss die Gegenseite nicht mehr erinnern konnte. Das bittere Ergebnis war, dass Richard 3 Jahre das Geschäft eines anderen aufgebaut hat und am Ende mit leeren Händen dastand.

Und nun? Kurz abklopfen, überlegen und los. Da es nicht am Geschäftsmodell lag, hat er sich kurzerhand entschieden mit direktvomfeld.eu das gleiche noch einmal zu wagen. Er kontaktierte und besuchte seine alten weltweiten Lieferanten und erzählte seine Geschichte. Mit Erfolg, denn heute beliefern ihn die meisten Gewürzhändler wieder.

Als Nächster stand Professor Stapper (2. von links) auf der Bühne. Ein Insolvenzverwalter, der fast ein FuckUp auf der Straße erlebt hätte, als eine ehemalige Beteiligte aus einen Insolvenzverfahren sagte, dass sie ihn aus dem Swinger-Club kenne. Seine Frau war zum Glück noch nicht in Hörweite. ;-) Seine Botschaften waren ziemlich eindeutig. Auch große Unternehmen haben Probleme und eine Insolvenz ist keine Schande, denn ein gut vorbereitetes Insolvenzverfahren kann in den aller meisten Fällen den Fortbestand des Unternehmens sichern. Wenn die Gläubiger mitspielen.

Last but not least: Waldmar Ariel Gala (3. von links), der schon mit 16 Jahren wusste, dass er Unternehmer wird. Sein erstes Unternehmen gründete er mit einem Partner. Gemeinsam importierten sie aus China Büroverbrauchsartikel und konnten große Accounts beliefern, verdienten viel Geld und gaben sehr viel Geld aus – für Klamotten, Autos...

Das Problem: Die Produkte hatten eine miese Qualität und so kam es zu massiven Retouren und Rückforderungen, die nicht mehr beglichen werden konnten. Es folgte die Pleite. Nicht einmal ein Familienangehöriger wollte ihm 5 Euro leihen, weil er nicht wusste, ob er es zurückbekommen würde. Er war absolut am Boden, hatte kein Geld und keine Wohnung mehr. Oft reichte es nur für einen Pudding vom Discounter. Es war eine „brutale Zeit, in der ich lernte, was es heißt, gar nichts mehr zu haben“, sagt er. Doch aufgeben? Niemals!

Er fing an DSL-Verträge zu verkaufen, lernte schnell zu skalieren und lies andere für sich arbeiten. Es folgten Mobilfunk-Shops und die Digitalisierung des Freischaltprozesses der SIM-Karten. Damals Innovation mit massiver Zeitersparnis.

Sein damaliges Unternehmen telefonique konnte er sehr gut verkaufen. Heute fährt er Maserati, investiert in Startups und hilft jungen Unternehmern bei der Gründung.

Es war ein rundum spannender Abend. Vielen Dank an die beiden Veranstalter Benjamin Brunner (6. von links) und Claudia Ziems (4. von links).


Titelbild: Thomas Wolf
Bilder: Waldemar Ariel Gala