Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) kämpft um staatliche Millionenhilfen für seine Regionalligisten. «Wir haben berechnet, dass 85 bis 86 Prozent der Spieler dem Profi-Bereich zuzuordnen sind. Die verdienen mit dem Fußball ihr Geld. Und überhaupt: Für die meisten Vereine ist Regionalliga-Fußball ein hartes Geschäft», sagte Präsident Hermann Winkler der «Lausitzer Rundschau» (Dienstag).
Der 57-Jährige hofft darauf, dass Clubs wie Energie Cottbus oder Lok Leipzig von den 200 Millionen Euro schweren Coronahilfen des Bundes profitieren können. «Viertliga-Fußball ist kein Hobbysport. Da steckt in den Regionen ja echte Wirtschaftskraft dahinter», betonte Winkler. «Zumal von diesem Geld im Bundesprogramm für das Jahr 2021 erst 65 Millionen Euro abgeflossen sind.»
Außerdem bestätigte Winkler, dass man derzeit mit einem neuen TV-Partner verhandele. Der MDR als bisheriger Rechteinhaber will sich möglicherweise zurückziehen. «Wir verhandeln mit einem privaten Partner – aber MDR und RBB wollen wir weiter mit im Boot haben. Dabei geht es auch um das regionale Gefühl im Fußballosten. Wir steuern da auf eine charmante Lösung zu», sagte der Politiker.
Unklar ist allerdings, wann die Nordost-Staffel fortgesetzt werden kann. Aktuell hängt dies vor allem am Berliner Senat, der den Clubs der Hauptstadt den Spielbetrieb untersagt. Deshalb ist ein sofortiges Ende der Spielzeit nicht vom Tisch. «Wir müssen wirklich mit allem rechnen. Von daher bleibt der Saisonabbruch eine Option», sagte Winkler. Ziel ist es jedoch, den Spielbetrieb spätestens Anfang April wieder aufzunehmen und zumindest eine einfache Runde zu spielen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH