Lieblingsgegner Hertha BSC kommt für RB Leipzig gerade zur rechten Zeit. Fünf Tage nach dem ernüchternden 0:2 in der Champions League gegen den FC Liverpool reisen die Sachsen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) ins Olympiastadion, um ihr Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. «Das hängt einem extrem lange nach», sagte Nagelsmann am Freitag über das Liverpool-Spiel. «Jetzt haben wir die Chance, das wieder aus den Köpfen zu kriegen.»
Das sollte gerade in Berlin gelingen. Schließlich gewann RB dort alle bisherigen vier Spiele und schoss dabei 17 Tore. «Wir haben eine gute Bilanz. Wichtig ist, das zu bestätigen», sagte Nagelsmann. «Wir wollen in der Bundesliga in der Spur bleiben. Da sind wir stabil und wieder näher dran an den Bayern.»
Auf das Spiel von Tabellenführer Bayern München bei Eintracht Frankfurt wird Nagelsmann am Samstagnachmittag genau schauen. Und dabei auf einen Erfolg der Hessen hoffen. «Frankfurt ist extrem gut drauf, sie machen viele gute Dinge und gewinnen Spiele, in denen sie nicht brillieren. Vielleicht spielen sie Unentschieden, vielleicht gewinnen sie auch», sagte der 33-Jährige. Dann könnte Leipzig bei einem eigenen Sieg bis auf zwei Zähler an die Bayern heranrücken und hätte sein Schicksal wieder in der eigenen Hand.
Zunächst tut RB allerdings gut daran, die eigenen Baustellen zu bearbeiten. Die größte liegt nach wie vor in der Chancenverwertung. Die passte in den vergangenen Wochen einfach nicht zu dem Aufwand, den RB in einem Spiel betreibt. Immerhin ist bei Alexander Sörloth ein Aufwärtstrend erkennbar, der sich mittelfristig zwangsläufig auch in der Torbilanz niederschlagen wird. Allein deshalb dürfte der norwegische Nationalspieler in Berlin in der Startelf stehen.
Bei Emil Forsberg reicht es immerhin wieder für den Kader. Der schwedische Nationalspieler laborierte zuletzt an einer Knieverletzung und fehlte den jungen Dribbel-Künstlern Dani Olmo und Christopher Nkunku als Ruhepol in der Offensive. Zumal auch noch Angeliño, immerhin bester Scorer der Leipziger, in den vergangenen Wochen etwas von seinem Zauber verloren hat.
In Berlin haben sie dennoch Respekt davor, einmal mehr ins offene Messer zu laufen. «Leipzig hat sehr viele torgefährliche Spieler, ist eingespielt und sehr kompakt», sagte Hertha-Coach Pal Dardai. Der Ungar strebt im vierten Versuch den ersten Sieg seiner zweiten Amtszeit an.
Ein Sorgenkind in der Offensive hat Dardai auch. Ausgerechnet der Ex-Leipziger Matheus Cunha befindet sich momentan in einer Schaffenskrise, hat seit elf Spielen nicht getroffen. «Wenn ein Stürmer nicht trifft, ist das grundsätzlich nicht förderlich für sein Wohlbefinden», betonte Nagelsmann. Er werde sich dennoch nicht freuen, sollte Cunha am Sonntag treffen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH