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Nach 3:1: Dynamo auf Zweitligakurs

Dynamo Trainer Markus Anfang (M) jubelt nach dem Sieg mit seinen Assistenten und Spielern. / Foto: Robert Michael/dpa
Dynamo Trainer Markus Anfang (M) jubelt nach dem Sieg mit seinen Assistenten und Spielern. / Foto: Robert Michael/dpa

Dynamo ist auf Kurs zweite Liga. Nun geht's zum Stolperstein Zwickau, wo der Abstieg erst einmal vertagt worden ist. Halle macht einen großen Schritt, Dotchev motzt und freut sich über Rettung.

Dynamo auf Kurs zweite Liga: «Noch drei Spiele. Wir wissen, um was es geht. Jetzt wollen wir aus einer tollen Rückrunde auch eine tolle Saison machen», sagte Dresdens Torjäger Stefan Kutschke in der ARD nach dem überzeugenden 3:1 gegen Mitkonkurrent SV Wehen-Wiesbaden. Doch nun geht es ausgerechnet zum Stolperstein FSV Zwickau. Die Westsachsen schalteten die Elbestädter gerade im sächsischen Landespokal aus und holten im Hinspiel in Dresden einen Punkt. Zudem kämpft der FSV nach dem 3:1 gegen Mannheim selbst noch um den Klassenerhalt.

Doch Dynamo hat mit dem überzeugenden Sieg gegen Wiesbaden Schwung geholt. «Bestes Saisonspiel», lobte Trainer Markus Anfang und ergänzte bei «Magentasport»: «Das Spiel so zu gewinnen, mit der Leidenschaft, mit dieser Moral, mit den Fans. Ja, es ist schon unfassbar.» Kurios: Niklas Hauptmann erzielte mit dem Treffer zum 2:1 auch sein erstes Drittliga-Tor und bekam einen Krampf. «Supergeil, das erste Tor und dann konnte ich nicht mal jubeln, weil ich nur Schmerzen hatte», sagte er. Vor 29.693 Zuschauern schoss Ahmet Arslan (11.) Dynamo in Führung. Ivan Prtajin (13.) glich per Strafstoß aus. Dann trafen Hauptmann (70.) und Jakob Lemmer (80.).

Zwickau vor dem Sachsen-Derby kämpferisch: Nach dem Spielabbruch und dem 0:2 gewerteten Spiel gegen Essen sowie der unglücklichen 3:4-Niederlage in Osnabrück hat der FSV Zwickau enorme Nehmer-Qualitäten gezeigt. Selbst ein 0:1-Rückstand gegen Waldhof Mannheim drehten die Westsachsen in einen 3:1 und haben mit dem ersten Sieg nach zuvor fünf sieglosen Spielen noch ein Fünkchen Hoffnung im Abstiegskampf.

«Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft das umgesetzt hat, auch gerade nach dem Rückstand, wo wir Mannheim richtig auf den Leim gegangen sind. Wie die Jungs aus der Halbzeit rausgekommen sind, weil wir auch wirklich gewusst haben, wir können heute hier was schaffen», sagte FSV-Trainer Ronny Thielemann. Mit nun 31 Zählern verließ Zwickau den letzten Platz in der Tabelle, hat aber drei Spieltage vor Schluss sieben Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

Dominik Martinovic (11. Minute) traf nach einem weitergeleiteten Eckball vor 3984 Zuschauern zur frühen Mannheimer Führung. Zwickau glich durch Noel Eichinger (50.) aus. Dann drehte Dominic Baumann (60./70.) mit einem Doppelschlag die Partie: Erst traf er per Elfmeter, dann aus dem Spiel heraus. Die Rettung von Zwickau ist dennoch ein schwieriges Unterfangen, da Halle den Abstand zum rettenden Ufer vergrößerte.

Halle macht großen Schritt zum Klassenerhalt: Der Hallesche FC hat nach zuletzt zwei Niederlagen einen Befreiungsschlag gelandet. Die Schützlinge von Sreto Ristic behielten gegen den FC Ingolstadt mit 1:0 die Oberhand. Dank des Eigentors von Dominik Franke (50.) bauten die Saalestädter ihren Vorsprung auf die Abstiegszone etwas aus. «Heute zählt eigentlich nur der Sieg und das hat sich die Mannschaft verdient», sagte Ristic und meinte zur angespannten Situation: «Es ist einfach wahnsinnig viel Druck gewesen. Das hat man im Laufe des Spiels auch gesehen. Bezeichnend ist, dass wir durch ein Eigentor in Führung gehen.»

Halles Chancenverwertung war mangelhaft. Erst fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff belohnten sich die Gastgeber für ihren Aufwand. Die Hereingabe von Nico Hug lenkte Ingolstadts Verteidiger Franke mit dem Oberschenkel in den eigenen Kasten ab. Bis in die Schlussphase hinein bestimmte Halle die Szenerie auf dem Platz, gab aber in den letzten zehn Minuten gegen bis dahin schwache Ingolstädter das Heft des Handelns aus der Hand. Felix Gebhardt (80.) kratzte einen Schuss von Felix Keidel aus dem Winkel und rettete eine Minute später nochmals in höchster Not.

Aues Dotchev hadert und wird gesperrt: Pavel Dotchev war wütend wie lange nicht. Der Trainer des FC Erzgebirge Aue gestikulierte bei der 0:3-Niederlage seines Teams am Freitagabend beim MSV Duisburg fast die gesamte Spielzeit über, versuchte seine Mannschaft aus der Lethargie zu reißen und legte sich schließlich auch noch mit dem Schiedsrichter an. Dies nicht ohne Folgen: Kurz vor Ende der Begegnung sah Dotchev die Gelbe Karte - seine vierte in dieser Saison. Damit ist er für das nächste Spiel gegen Borussia Dortmund II gesperrt.

«Wir haben nicht gut gespielt. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen und besprochen hatten. Wir haben viel zu kompliziert gespielt und Duisburg war brutal effizient», schimpfte Dotchev. Den Coach ärgerte, dass sein Team damit die durchaus vorhandene Chance vergab, den Klassenverbleib auch rechnerisch perfekt zu machen. «Ich bin einfach wütend», sagte Dotchev und bekam sich auch Minuten nach dem Schlusspfiff nicht ein. «Ich bin gesperrt, zurecht gesperrt, alles ist gut. Die Schiedsrichter haben eine Top-Leistung gebracht, alles prima», sagte er mit beißender Ironie.

Am Sonntag jubelten die Auer dann auf dem Sofa über den Klassenerhalt: Nach der Heimniederlage der Oldenburger gegen Saarbrücken sind die Erzgebirger auch rechnerisch gerettet. Das Spiel in der kommenden Woche gegen Dortmund ist nur noch Schaulaufen. Dennoch will Dotchev von der Tribüne eine Reaktion seines Teams sehen. «Aber natürlich kann man so nicht weitermachen», betonte der Trainer.

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