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Magdeburg und Dresden suchen das Sieger-Gen

dpa / Robert Michael
dpa / Robert Michael

Der Befreiungsschlag blieb für beide aus. Weder Dynamo Dresden noch der 1. FC Magdeburg können entspannt in die pflichtspielfreie Zeit gehen. Für beide Vereine ist das Horror-Szenario Abstieg nach dem 1:1 im Ost-Klassiker wieder ein Stück näher gerückt.

Auf Dynamo und den FCM wartet während der Länderspielpause einiges an Arbeit, denn das 71. Aufeinandertreffen in einem Ligaspiel kannte keinen Sieger - nicht nach Punkten, nicht emotional. «Wir waren ganz klar hier der Chef. Es hätte sich heute keiner beschweren können, wenn wir gewonnen hätten», erklärte Magdeburgs Dennis Erdmann. Sein Trainer Michael Oenning ärgerte sich: «Wir sind hier hergefahren in dem Wissen, dass wir viel gewinnen können. Wenn wir ganz klug gewesen wären, hätten wir es auch gewonnen.»

Eine Unachtsamkeit in der Magdeburger Defensive kurz vor Abpfiff reichte Dresden, um eine eher ereignisarme Partie doch noch auszugleichen - etwas, das sich durch die gesamte Magdeburger Saison zieht. Über zwanzig Zähler hat der FCM in der Saison noch nach der 70. Minute abgegeben.

Um in der Liga zu bleiben, müssen dringend Siege her. Mit 23 Zählern steht Neuling FCM wieder auf Platz 16 der Tabelle, kann sogar noch auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Ein Blick auf das Magdeburger Restprogramm zeigt, dass bis auf Darmstadt 98 und Greuther Fürth alle Gegner aus der oberen Tabellenhälfte kommen.

So muss der FCM unter anderem noch beim Hamburger SV, in Bochum und bei Union Berlin antreten. «Wir können darauf aufbauen, müssen die nächsten zwei Wochen aber intensiv arbeiten, damit wir dann gegen Heidenheim zu Hause die Punkte holen», erklärte Erdmann und bekräftigte: «Ich bin fest davon überzeugt, dass - auch wenn es bis zum letzten Spieltag geht - wir in der Klasse bleiben.»

Auch Dynamo braucht dringend Siege. Mit seiner Ausbeute von zwei Punkten aus zwei Spielen als Cheftrainer der Sachsen kann Cristian Fiél nur bedingt zufrieden sein. Vor allem, da der Fußball-Zweitligist im Jahr 2019 noch sieglos ist, in sieben Partien lediglich drei Zähler sammelte und der Vorsprung auf die Abstiegsränge so langsam schmilzt. «Wenn der eine oder andere auf die Tabelle schaut, dann ist das für mich auch in Ordnung. Aber ich denke nur an das Spiel und was wir besser machen können», sagte der 39-Jährige.

Nur noch fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsrang und nach der Länderspielpause geht es bereits wieder heiß her. Erst steht das Sachsen-Derby beim FC Erzgebirge Aue, nur zwei Tage später die Nachholpartie beim direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Greuther Fürth an. Zum Abschluss der Englischen Woche reist Aufstiegsaspirant Union Berlin zu den Sachsen.

Das Remis gegen den FCM hat gezeigt, es fehlen Mut und Selbstvertrauen. «Wenn du nicht zwingend bist, wird es einfach schwer Tore zu schießen», ärgerte sich Fiél. Doch wo sollen Mut und Selbstvertrauen nach sieben sieglosen Spielen im Jahr 2019 schnell wieder herkommen? Beides muss erarbeitet werden. Und so kommt Fiél die Länderspielpause durchaus gelegen. Sie bietet die Gelegenheit für intensive Einheiten im Rahmen eines kurzen Trainingslagers in Bad Gögging.

In dem bayerischen Kurort, rund 390 Kilometer von der sächsischen Landeshauptstadt entfernt, war Dynamo bereits 2017 im Rahmen seiner Sommervorbereitung zu Gast. Zum Ende der vergangenen Saison stand dann zumindest der Klassenerhalt - wenn auch nicht aus eigener Kraft.

Spannung bist zum letzten Spieltag soll es in Dresden dieses Jahr aber nicht wieder geben. Umso wichtiger ist es, dass Fiél die Zeit nun richtig nutzt. «Spiel mit dem Ball, ohne Ball, Zweikampfverhalten, Positionsspiel - wir arbeiten einfach an allem, was der Fußball mitbringt», erklärte der Deutsch-Spanier. «Wenn man die Möglichkeit hat, so etwas zu machen und noch nicht lang bei der Mannschaft ist, dann ist es eine gute Sache. Es geht auch darum, Abläufe weiter reinzubekommen sowie an der Spritzigkeit zu arbeiten. Da haben wir einfach die Zeit uns nur auf den Fußball zu konzentrieren.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Robert Michael