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Viele Arbeitslose in Sachsen geraten in die Schuldenfalle

Ein Mann klingelt bei der Insolvenzberatungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes. Foto: Angelika Warmuth/dpa/Symbolbild
Ein Mann klingelt bei der Insolvenzberatungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes. Foto: Angelika Warmuth/dpa/Symbolbild

Viele Arbeitslose in Sachsen haben Schulden. Laut Statistik waren 45 Prozent der Personen, die 2019 zur Schuldnerberatung kam, arbeitslos. «Es gehört ins Reich der Legenden, dass Schulden meist durch schlechte Haushaltsführung entstünden. Auslöser ist meist einfach Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Scheidung», sagte die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann.

«Die beste Maßnahme gegen Schulden sind deshalb sichere Arbeitsplätze, gute Tariflöhne und lebensstandardsichernde Sozialleistungen», so Zimmermann. Ihre Partei fordere gerade in der Pandemie, das Arbeitslosen- sowie Kurzarbeitergeld zu erhöhen und die Erwerbsminderungsrente zu stärken. Sie wird gezahlt, wenn man aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig ist.

Laut Statistik löste bei 17 Prozent der Menschen, die Beratungsstellen für Schuldner aufsuchten, in erster Linie Arbeitslosigkeit die Überschuldung aus, bei 16,5 Prozent waren es Krankheit, Sucht oder ein Unfall. Eine falsche Haushaltsführung war Hauptauslöser in 18,4 Prozent der Fälle, eine gescheiterte Selbstständigkeit bei 6,5 Prozent. Für 9,8 Prozent der Betroffenen spielte demnach eine Trennung oder Scheidung die entscheidende Rolle.

Fast jede zweite (46,9 Prozent) überschuldete Person hatte weniger als 900 Euro Einkommen. Allerdings hatten Betroffene auch umso höhere Schulden, je höher ihr Einkommen war. Gläubiger waren zumeist Sozialversicherungsträger (68,7 Prozent), dahinter Telekommunikationsunternehmen (52,6 Prozent), Versicherungen (38,1 Prozent), Inkassobüros (37 Prozent), Vermieter (34,4 Prozent), Gewerbetreibende (34 Prozent), Energieunternehmen (32 Prozent) und Versandhäuser (31,8 Prozent).

«Die Kosten des täglichen Lebens dürfen nicht zur Schuldenfalle werden. Sozialer Wohnraum und Energieversorgung müssen bezahlbar sein und gehören wieder in öffentliche Hand», erklärte die Abgeordnete. Sachsens Regierung und Kommunen müssten die Trendwende einleiten. Gebraucht werde zudem einen Mietendeckel nach Berliner Vorbild.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Mann klingelt bei der Insolvenzberatungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes. Foto: Angelika Warmuth/dpa/Symbolbild

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