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Hope-Gala gibt «Hexenkindern» in Nigeria Hoffnung

Die dänische Entwicklungshelferin Anja Ringgren wird am kommenden Samstag in Dresden mit dem «Hope Award» geehrt. Dahinter verbirgt sich eine Auszeichnung für Menschen, die sich für ein besseres Leben der Kinder in Afrika engagieren. Lovén hatte 2012 in Nigeria die Organisation «DINNødhjælp» gegründet, um sogenannte «Hexenkinder» zu retten. Die Bezeichnung gilt Kindern, die von ihren Müttern, der Dorfgemeinschaft oder Priestern beschuldigt werden, verflucht zu sein. Häufig werden sie nach Missernten oder einem Familienunglück zum Sündenbock erklärt, aus ihren Dörfern vertrieben oder gefoltert, um ihnen so die vermeintliche Hexerei auszutreiben.

«Mit ihrer Organisation setzt sich Anja Ringgren Lovén für die Rettung der Kinder und die Bekämpfung des Aberglaubens in Nigeria ein», teilten die Organisatoren der Hope-Gala im Dresdner Kulturpalast mit. Gemeinsam mit David Emmanuel Umem habe Lovén ein Zentrum errichtet, das solchen Kinder wieder ein Zuhause gibt, sie versorgt und auch medizinisch betreut. Jedes der Kinder könne auch zur Schule gehen. Lovén sei überzeugt, dass der Schlüssel im Kampf gegen Aberglauben und Armut in der Bildung liegt, hieß es. Inzwischen habe ihre Organisation ein Stück Land gekauft und es «Land of Hope» genannt. Hier seien weitere Unterkünfte und Einrichtungen für «Hexenkinder» entstanden.

Lovéns Arbeit war 2016 durch ein erschreckendes Foto weltweit bekannt geworden. Es zeigt einen abgemagerten zweijährigen Jungen, der als «Hexer» verflucht in Nigeria monatelang auf der Straße vor sich hin vegetierte. Die Entwicklungshelferin nannte ihn Hope und bewahrte ihn vor dem Tod. «Das Foto des kleinen Hope hat mich tief berührt, aber auch das entschlossene Handeln von Anja Ringgren Lovén», begründete die Initiatorin der Hope-Gala, die Unternehmerin Viola Klein, die Auszeichnung für die Dänin: «Sie lebt einen tiefen Humanismus und hat ein klares Ziel - die Hilfe zur Selbsthilfe.»

Fürsorge und Bildung für benachteiligte Kinder sei auch genau der Ansatz für das Kinderprojekt «Hope Cape Town» in Südafrika. Das Projekt in Kapstadt profitiert von den Spendengeldern der Dresdner Benefizveranstaltung Hope Gala.

Lovén erhält eine Figur aus Meissener Porzellan. Bisherige Preisträger waren unter anderen UNO-Botschafterin Waris Dirie, CDU-Politikerin Rita Süßmuth und der Sänger Harry Belafonte. Bei der diesjährigen Hope Gala sind unter anderem Heinz-Rudolf Kunze, Conchita, Gregor Meyle, Opernstar René Pape und Joja Wendt vertreten. Sie alle treten ohne Gage auf. Tickets für die Gala gibt es noch. Im Laufe der letzten elf Jahre hatte die Benefizgala mehr als 1,2 Millionen Euro Spendengelder eingeworben. Sie werden zur Finanzierung von Ärzten und Gesundheitsarbeitern in den Townships rund um Kapstadt verwendet.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi