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Pfarrer: Frauenkirche vor jeglichem Missbrauch bewahren

Der scheidende Pfarrer der Frauenkirche, Sebastian Feydt, steht in der Unterkirche. Foto: Robert Michael/zb/dpa/Archivbild
Der scheidende Pfarrer der Frauenkirche, Sebastian Feydt, steht in der Unterkirche. Foto: Robert Michael/zb/dpa/Archivbild

Der scheidende Pfarrer Sebastian Feydt sieht die Dresdner Frauenkirche angesichts nationalistischer Strömungen und antidemokratischer Bestrebungen weiter herausgefordert. «Sie ist als Gotteshaus, aber auch als Begegnungsstätte und Ort des gesellschaftlichen Diskurses unverzichtbar», sagte der 54-Jährige vor seiner Einführung als Leipziger Superintendent und Pfarrer der Nikolaikirche an diesem Sonntag (30. August) der Deutschen Presse-Agentur. «Mit ihrer Botschaft von Frieden und Versöhnung setzt sie Zeichen für Verständigung, Dialog und Menschenwürde.»

Dass die Proteste der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung den Platz unmittelbar vor der Frauenkirche zum «Hotspot nationalen und rechtsextremistischen Gedankenguts und Geschehens» machten, sei die größte Herausforderung seiner 13-jährigen Amtszeit gewesen. «Die Tür der Frauenkirche zu öffnen und eine Menge «Lasst sie absaufen» in Verbindung mit Bootsflüchtlingen zu hören, das war der Tiefpunkt.» Auch Beleidigungen und Entgleisungen gegenüber Politikern und Würdenträgern wie am 3. Oktober 2016 vor dem Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit dürften nicht hingenommen werden.

«Es bleibt Aufgabe, das Gotteshaus und sein Umfeld vor jeglichem Missbrauch zu bewahren», sagte der Theologe. Dabei gelte es, zwischen Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit und Missbrauch eines historisch besonders zu schützenden Ortes abzuwägen.

Kirchen, Politik und Zivilgesellschaft müssen laut Feydt weiter an einem Strang ziehen, um Impulse für Weltoffenheit und Demokratie zu setzen und auch bundesweit zu zeigen, dass Dresden keine braune Stadt ist. «Es reichen nicht nur Worte, sondern die Botschaft der Frauenkirche muss tagtäglich gelebt werden. Wir dürfen uns nicht auf dem ausruhen, was uns mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche geschenkt wurde.»

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Der scheidende Pfarrer der Frauenkirche, Sebastian Feydt, steht in der Unterkirche. Foto: Robert Michael/zb/dpa/Archivbild

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