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NSU-Ausschuss des sächsischen Landtages untersucht Raube

Der NSU-Ausschuss des sächsischen Landtages behandelt am kommenden Montag die Raubüberfälle des Neonazi-Trios. Insgesamt elf solcher Taten, die sich zwischen 1998 und 2006 in Zwickau und Chemnitz ereigneten, werden der Gruppe mit Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe zugerechnet. Mit den Überfällen sollen sie ihr Leben im Untergrund finanziert haben. Die Täter gingen dabei bewaffnet vor und blieben unerkannt. Der Ausschuss will dazu am Montag eine Oberstaatsanwältin und ihren Kollegen befragen.

Die Linken kündigten am Donnerstag neue Beweisanträge an. Anlass sind «möglicherweise mutwillig vernichtete Daten aus dem Jahr 1998», teilte die Vize-Ausschussvorsitzende Kerstin Köditz mit. So sollen Unterlagen zu mindestens zwei Telefonüberwachungen fehlen. «Meines Wissens richteten sich diese Maßnahmen auch gegen Personen aus Chemnitz, die damals bereits als mutmaßliche «Fluchthelfer» gehandelt wurden», sagte Köditz. Verschwunden seien Protokolle zahlreicher SMS unter anderem des damaligen «Blood & Honour»-Anführers Jan W.

«Fraglich ist nicht nur der Verbleib von zugehörigen Aktenteilen, sondern auch, wie man damals schon zutreffend auf die Fluchtrichtung Chemnitz und konkrete Verdächtige schließen konnte», sagte Köditz. Der NSU hatte jahrelang unentdeckt in Zwickau gelebt und wird für zehn Morde und weitere Straftaten verantwortlich gemacht. Der NSU-Ausschuss des Landtages untersucht mögliche Fehler sächsischer Behörden bei der Fahndung nach dem NSU und seinem Umfeld.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi