Die sächsische Linksfraktion hat nach den bekanntgewordenen Äußerungen des Axel-Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner über Ostdeutsche einen «deutsch-deutschen Austausch auf Augenhöhe» gefordert. «Der Springer-Chef hat Millionen Menschen herabgewürdigt und gezeigt, wie gewisse Eliten über den «neuen» Teil der Republik denken», sagte Linksfraktionschef Rico Gebhardt am Mittwoch im Landtag. Die Ostbeauftragte der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg, sagte, Döpfner streue Salz in tiefe Wunden.
Anlass waren abfällige Bemerkungen von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner über Ostdeutsche, für die sich Döpfner zwischenzeitlich entschuldigte.
Sören Voigt von der CDU-Landtagsfraktion bezeichnete Döpfners Äußerungen als «inakzeptabel». Der Parlamentarische Geschäftsführer hielt die von den Linken beantragte Debatte allerdings für «völlig überzogen» und deplatziert. «Es wird hier ein Thema erhöht, es wird ein Einzelfall herangezogen, um eine generelle Benachteiligung und Geringschätzung des Ostens hier darzustellen.» Die Linke versuche, einen «Opfermythos» vom «armen, benachteiligten Ostdeutschen» herauszustellen. Aus einem Einzelfall eine Generalisierung zu bauen sei Unfug und kein Thema für eine Landtagsdebatte.
Auch die restlichen Parteien im Landtag verurteilten die veröffentlichten Äußerungen. Die SPD-Fraktion beispielsweise bezeichnete die Debatte als «nicht zeitgemäß, aber nötig».
Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) beendete die Debatte mit folgenden Worten: «Lassen wir uns nicht durch solche Äußerungen auseinanderdividieren, lassen wir uns das Trennende beenden und das Verbindende betonen.»
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