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Minister wirbt für Handwerksberufe und duale Ausbildung

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig spricht im Sächsischen Landtag. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig spricht im Sächsischen Landtag. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat für Handwerksberufe geworben. Zugleich forderte er am Mittwoch im Sächsischen Landtag die Abgeordneten auf, sich in den aktuellen Haushaltsverhandlungen für eine solide Landesfinanzierung der überbetrieblichen Lehrunterweisung einzusetzen. Ausreichend Fach- und Arbeitskräfte seien eine der größten Herausforderungen nicht nur im sächsischen Handwerk. Als weitere Probleme nannt er die Rohstoffknappheit und den Abbau von Bürokratie.

Bedauerlicherweise beobachte man personelle Engpässe bei Fachkräften nicht erst seit der Corona-Pandemie, betonte Dulig. Er führte das unter anderem auf die unzureichende öffentliche Wertschätzung der dualen Ausbildung zurück: «Das Handwerk bietet hervorragende Berufs- und Aufstiegsperspektiven. Eine permanente Bezugnahme auf Abitur und Hochschule schwächt die Position beruflicher Bildung aber schon im Kern. Dabei ist sie ein gleichwertiger Bildungsweg.»

«Nur wenn wir es schaffen, ein klares und eigenständiges Selbstverständnis für die duale Ausbildung zu entwickeln, werden wir mehr Eltern und Schüler für diesen Weg gewinnen können», sagte Dulig. Arbeitgeber müssten stärker auf die Bedürfnisse der Beschäftigten eingehen, um Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten. «Das heißt auch: Nur wer vernünftige Löhne - am besten nach Tarif - und Arbeitsbedingungen bietet, wird künftig noch Arbeitskräfte bekommen.»

Ähnlich argumentierte Grünen-Politiker Gerhard Liebscher. Seine Partei unterstütze zudem Initiativen, Frauen den Zugang zum Handwerk zu erleichtern. «Wir müssen jetzt dort ansetzen, wo der Schuh drückt: Sachsen steht kurz vor der Vollbeschäftigung, für wirkliches Wachstum im Arbeitsmarkt brauchen wir internationale Unterstützung. Als Bündnisgrüne fordern wir daher, die Einwanderungspolitik zu entbürokratisieren und die Berufsanerkennung zu beschleunigen.»

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