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Landesweites Bündnis fordert Abschiebestopp nach Afghanistan

Angesichts der aktuellen Lage in Afghanistan fordert ein zivilgesellschaftliches Bündnis einen «sofortigen Abschiebestopp» dorthin sowie ein Bleiberecht für in Sachsen lebende Geflüchtete aus dem Land. Die staatliche Ordnung zerfalle in Afghanistan «mit jedem Tag mehr», appellierte das Bündnis in einem am Dienstag in Dresden veröffentlichten Offenen Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU).

«Die Taliban kontrollieren die Mehrheit des Landes, Abgeschobene flüchten wieder aus dem Land und selbst die Regierung Kabuls bittet aufgrund der katastrophalen Sicherheitslage um die Aussetzung von Abschiebungen.» Ein Abschieben von schutzsuchenden Menschen in ein Kriegsgebiet dürfe es nicht länger geben. Für Sachsen gebe es aus humanitärer und völkerrechtlicher Sicht genügend Gründe, das auszusetzen. «Wer weiter dorthin abschiebt, riskiert das Leben von Menschen!»

Zu dem Bündnis gehören mehr als 30 Verbände, Vereine und Initiativen wie die Diakonie Sachsen, der Sächsische Flüchtlingsrat, die Seebrücke oder Mission Lifeline.

Die Taliban, die von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 weite Teile Afghanistans unter ihrer Kontrolle hatten, erobern derzeit eine Provinzhauptstadt nach der anderen - darunter auch Kundus, wo die Bundeswehr jahrelang einen großen Stützpunkt hatte. Die Bundeswehr hatte Ende Juni nach fast 20 Jahren die letzten Soldaten aus Afghanistan abgezogen. Die US-Streitkräfte sollen bis Ende August das Land verlassen.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH