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KI-Kongress in Dresden soll Branche besser vernetzen

Oliver Schenk (CDU), Staatskanzleichef von Sachsen, sitzt auf einer Bühne. / Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild
Oliver Schenk (CDU), Staatskanzleichef von Sachsen, sitzt auf einer Bühne. / Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild

Die sächsische Regierung will mit einem weiteren Kongress zur Künstlichen Intelligenz (KI) der Branche eine Plattform bieten. An dem Treffen an diesem Donnerstag im Dresdner Harbig-Stadion nehmen rund 300 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teil, sagte Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden. Man erwarte auch Gäste aus dem Kanzleramt. Es werde nicht nur um den aktuellen Stand der Forschung und Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz gehen, sondern auch um die Vernetzung von Akteuren und einen vernünftigen Umgang mit KI.

Nach den Worten von Schenk gehört die Beschäftigung mit den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz zu den Leitthemen der sächsischen Koalition von Anfang an. Es gehe darum, die Chancen auszuloten. Das Thema sei häufig angstbesetzt, man müsse aber einen Diskurs über die Chancen führen. KI sei ein Treiber für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen.

Als Beispiel nannte Schenk etwa die Medizin. Künstliche Intelligenz könne dazu beitragen, aus tödlichen Krankheiten zumindest chronische Krankheiten zu machen, und auch bei der Pandemievorsorge helfen. Selbst bei einem Alltagsthema wie der Pflege denke man über KI-Einsatz nach.

Nach den Worten von Peter Schneider vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen wird neben einer Akzeptanz eine realistische Sicht dafür benötigt, was KI wirklich kann. Viele Unternehmen stünden bei diesem Thema wie vor einer Wand. Sie müssten befähigt werden, KI anzuwenden.

Justizministerin Katja Meier (Grüne) erklärte: «KI kann unseren Alltag bereichern und ihn an vielen Stellen besser, effizienter und sicherer machen.» Gerade wegen ihres rasanten Fortschritts brauche Künstliche Intelligenz Standards und Regulierung. Sie sprach sich für einen digitalen Ethikrat aus: «Ein Gremium von Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik, das sich kontinuierlich mit der Frage beschäftigt, was KI kann und was sie darf.» Fragen nach Diskriminierung, der Wahrung von Grundrechten und Transparenz müssten offen diskutiert werden, so die Ministerin. «Wir dürfen sie nicht in unserer Euphorie über neue Möglichkeiten ignorieren, denn KI hat immer auch eine soziale Dimension.»

Sachsens Kabinett ist beim KI-Gipfel unter anderem mit Regierungschef Michael Kretschmer (CDU), Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Energieminister Wolfram Günther (Grüne) vertreten. Konkret soll der Einsatz Künstlicher Intelligenz in Forschung, Unternehmen, Bildung, im Verbraucherschutz sowie die Nutzung von ChatGPT und die rechtliche Regulierung von KI diskutiert werden. Ein erster Kongress des Freistaates dazu fand 2021 in Leipzig statt. Im gleichen Jahr beschloss Sachsen eine KI-Strategie.

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