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CDU-Politikerin Kudla nach umstrittenem Tweet unter Druck

Die Leipziger CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla gerät wegen ihres umstrittenen Twitter-Kommentars zur Flüchtlingslage in ihrer Fraktion unter Druck. Der Parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) sowie Vertreter der sächsischen Landesgruppe hätten Gespräche mit Kudla angesetzt, verlautete am Montag in Berlin aus Fraktionskreisen. Kudla solle erklären, was sie mit dem Nazi-Begriff «Umvolkung» verbinde. Ob Konsequenzen gezogen würden, sei offen. Die Politikerin hatte auf Twitter geschrieben: «BK #Merkel streitet es ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen. Handlungsbedarf besteht!» In Unionskreisen wurde darauf verwiesen, dass Kudla den Tweet inzwischen gelöscht habe.

Im Nationalsozialismus war mit «Umvolkung» die sogenannte Germanisierung deutschfreundlicher Bevölkerungsgruppen in eroberten Gebieten Osteuropas gemeint. Den Begriff benutzen heute Rechtsextremisten, um die Migrationspolitik zu kritisieren. Grosse-Brömer nannte Kudlas Tweet «unsäglich». «Das steht nicht für die CDU», betonte auch CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Die Sachsen-CDU bezeichnete die Äußerung als «nicht nachvollziehbar».

Kudla war schon vor zwei Wochen mit Äußerungen zum türkischen Journalisten Can Dündar in die Schlagzeilen geraten. Sie hatte den verurteilten Regierungskritiker in einem beleidigenden Tweet als «Cansel Dünnschiss» tituliert. Die gebürtige Münchnerin sitzt seit 2009 für den Wahlkreis Leipzig I im Bundestag.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Laurence Chaperon