Tschechien hat ein neues Förderprogramm zur Sanierung sudetendeutscher Gräber aufgelegt, wie Radio Prag berichtet. Für das Jahr 2026 stehen bereits 410.000 Euro zur Verfügung, ab dem folgenden Jahr sind jährlich etwa 820.000 Euro eingeplant. Die Anträge können von 5. Januar bis 30. April kommenden Jahres gestellt werden. Programm soll bis 2029 laufen und ist ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Deutsch-Tschechoslowakischen Nachbarschaftsvertrag von 1992.
Mit diesem Förderprogramm sollen bis zu 70 Prozent der Kosten für die Restaurierung der historischen Grabstätten übernommen werden. Allerdings kann mit den bereitgestellten Mitteln nur ein kleiner Teil der mehreren hunderttausend Gräber, die sich in den Sudetengebieten befinden, restauriert werden. Vor der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg lebten in diesen Gebieten mehr als drei Millionen deutschsprachige Menschen.
Berechtigte Antragsteller sind beispielsweise Kreise und Gemeinden sowie ihre Verbunde und gemeinnützigen Organisationen. Des Weiteren sind es Bildungs- und öffentliche Forschungsinstitutionen oder Aktiengesellschaften, deren Mehrheit jeweils von einer Gemeinde gehalten wird
Die Maßnahme wird von vielen Seiten positiv aufgenommen, da sie nicht nur zur Wahrung des kulturellen Erbes beiträgt, sondern auch zur Versöhnung zwischen den deutschsprachigen und tschechischen Nachkommen dient. Historische Gräber sind nicht nur Erinnerungsorte, sie sind auch Teil der gemeinsamen Geschichte, die für eine friedliche Koexistenz von Bedeutung ist.