Junge Flüchtlinge im Altenheim in Meißen? Nach Ansicht der Meißner AfD hätten sich die Befürchtungen, dass das schiefgehen werde, bestätigt. Die zeige auch eine Kleine Anfrage (Drs.-Nr.:8/4085) des Meißner AfD-Landtagsabgeordneten Thomas Kirste an die sächsische Staatsregierung, teilte der Abgeordnete am Sonntag mit.
Was war geschehen? Im November 2023 gab die Diakonie Meißen bekannt, ein Nebengebäude des Altenpflegeheims „Hugo Tzschucke“ in Meißen-Bohnitzsch künftig für die Unterbringung von acht unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) nutzen zu wollen. Anwohner und Angehörige der dort lebenden Pflegebedürftigen würden um die Zunahme von Kriminalität in ihrem Viertel fürchten, hießt es. In einem Brief an den Diakonievorstand als Betreiber der Einrichtung warnte Kirste damals davor und verwies auf dezentrale Möglichkeiten.
Doch CDU-Politiker wie Sebastian Fischer, selbst im Vorstand der Diakonie Riesa, setzten sich angeblich besonders für die zentrale Unterbringung der UMA im Altenpflegeheim ein, so Kirste. Ergebnis der Kleinen Anfrage: Allein in den ersten dreizehn Monaten der Unterbringung der acht UMA musste die Polizei in mindestens 51 Fällen zum Einsatz im Nebengebäude des Altenpflegeheims ausrücken. Die Gründe der Einsätze waren vielfältig: Von Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch über Bedrohung, Diebstahl und Gefahrenabwehr bis hin zur mehrfachen Körperverletzung. In zahlreichen Fällen waren unbegleitete minderjährige Ausländer überdies aus ihrer Unterkunft abgehauen und mussten polizeilich gesucht werden. Die Statistik erfasst aber nur den Zeitraum vom 2. Dezember 2023 bis 18. Januar 2025.
Über die Kosten der 51 Polizeieinsätze in der Flüchtlingsunterkunft der Diakonie – und wer diese zu bezahlen habe – wollte die sächsische Staatsregierung keine Auskunft erteilen. Eine vorherige Anfrage Kirstes an den Meißner CDU-Landrat Ralf Hänsel ergab jedoch, dass jeder einzelne unbegleitete minderjährige Ausländer den deutschen Steuerzahler allein für Unterbringung, Verpflegung und Betreuung über 5.300 Euro pro Monat kostet.
Die Diakonie als Träger der Einrichtung sieht das anders. Man sei mit dem Kreis- und Landesjugendamt im engen Austausch und es habe schon mehrere Veranstaltungen gegeben, in denen Mitarbeiter, Heimbewohner, deren Angehörige und auch Anwohner mit den jungen Leuten zusammentrafen, hieß es in einer früheren Mitteilung. Diese wiederum hätte bereits die ersten Wochen genutzt, die Stadt Meißen kennenzulernen. Im Mittelpunkt der Betreuung steht das Sprachenlernen. An den Vor- und Nachmittagen gäbe es kleine Unterrichtseinheiten.