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Staatliche Kunstsammlungen Dresden vernetzen sich

Alte Kunst und neue Künstler: Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) wollen sich stärker mit freischaffenden Künstlern in Sachsen vernetzen. Dem diente am Mittwoch auch ein «Kulturfrühstück», zu dem SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann, Kunststaatssekretär Uwe Gaul und der Landverband Bildender Kunst ins Albertinum eingeladen hatte. «Der Dialog mit Künstlern und das Anreizen künstlerischer Produktion sind heute wichtiger denn; der lebendige Austausch mit Künstlern, die hier leben, spielt hierbei eine wesentliche Rolle» sagte Ackermann. Direktoren der SKD-Museen wollen dabei Patenschaften für einzelne Regionen im Land übernehmen und den Dialog mit Künstlern vor Ort führen.

Nach kurzen Eingangsstatements wurden die etwa 100 anwesenden Künstlerinnen und Künstler gebeten, ihre Wünsche an die Politik und die SKD zu formulieren. Immer wieder ging es auch um die prekäre finanzielle Situation von Malern und Bildhauern in Sachsen. Allerdings ist das nicht nur im Freistaat ein Problem. Eine Frau sprach von einem «Drahtseilakt von Monat zu Monat». Sie habe viel studiert, nun aber Einkünfte unterhalb des Hartz IV-Niveaus und das Problem, bezahlbare Arbeitsräume zu finden. «Es brennt uns unter den Nägeln, wenn wir sehen, wie es unseren Mitgliedern geht», sagte der Vize-Chef des Landesverbandes Bildender Kunst Sachsen, Till Ansgar Baumhauer.

Tatsächlich ist die Arbeit vieler Künstler oft brotlos. Notgedrungen müssen sie sich als Lebenskünstler erweisen. Nach einer im Vorjahr publizierten Umfrage kommt die Mehrheit von ihnen ohne Zweitjob nicht über die Runden. Lediglich eine kleine Minderheit der Künstler kann vom Verkauf ihrer Werke oder von entsprechenden Aufträgen den Lebensunterhalt bestreiten, fand der Berliner Soziologe und Ökonom Eckhard Priller heraus. Nach Angaben der Künstlersozialkasse liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen bei männlichen Künstlern bei 18 121 Euro, das der Frauen hingegen bei nur 13 268 Euro. Beim Dresdner Kulturfrühstück wurde daher auch das Bemühen um eine Ausstellungsvergütung für Künstler unterstützt.

Einige Kunstschaffende wünschten sich mehr Ausstellungsmöglichkeiten in Dresden. Nach den Worten von Baumhauer besteht das Problem in der Landeshauptstadt auch darin, dass es hier nur einen «verschwindend geringen Anteil von Sammlern» gibt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Kahnert

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