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OUM SHATT im Beatpol - Joy Division rauchen Bong mit Ali Baba


Dieses Bild aus der Headline möchte ich euch zum Einstieg in den verbalen Abriss zum Konzert von Oum Shatt im  Beatpol zu Dresden mitgeben. Haltet hier kurz ein, lasst einfach kurz das Bild in euch entstehen. Zugegeben, vielleicht ist es ein wenig überspitzt. Jeder sollte sich natürlich zum Sound der Berliner Supergroup selbst ein Bild machen können. Vielleicht fallen euch dazu auch noch mehr Vergleiche ein?

Die Bezeichnung Supergroup untermauern hier besonders Sänger Jonas Poppe, früher Mitglieder bei Kissogram und Chris Imler, Schlagzeuger z. B. bei Die Türen. Aber das soll es dazu auch schon gewesen sein, denn ich möchte kurz auf meinen ersten Anschlag mit Oum Shatt eingehen.

Gitarre als Freund

Und dieser Einstieg war nicht der einfachste, denn jeder Song ist quasi von den unüberhörbaren orientalischen Einflüssen durchzogen. Gewöhnungsbedürftig, meinte ich beim ersten Mal durchhören und sicher auch nicht für jeden Ohrwurm kompatibel. Auch ich brauchte einen zweiten Durchgang, um mich in den Rhythmus einzurütteln und vor allem mit der Leadgitarre Freundschaft zu schließen. Das es beim x-ten Mal abspielen dann genau diese Leadgitarre war, die die anfangs noch leicht angezogene Handbremse löste und in mir sowas wie ne kleine Sucht entfachte, hatte ich so nicht erwartet. 

Ich war gespannt, wie sich dieser besondere Sound und diese extravagante Leadgitarre im Livemodus anhören. Zumal für mich Drummer Chris Imler ein weiteres und entscheidenden "Element" war, um das meine Motivation für die nächsten Stunden angereichert wurde. Der Imler, Chris herrlich, sehe ihn noch vor meinem inneren Auge, wie er vor Monaten im Zentralwerk trommelte, wie auch später bei Jens Friebe im Ostpol. Über das Konzert im Ostpol hatte ich an anderer Stelle schon einmal berichtet. Es ist einfach eine augen- und ohrenweide, ihm während der Arbeit mit allen Sinnen beizuwohnen. Ich glaube, ich kann sagen, dass die drei Musketiere an diesem Abend, auch vom Trommler Imler, absolut abgeholt wurden.

Die Mischung machts

Doch bevor Oum Shatt die orientalischen Surfgitarren auspackten, gaben Tinted House als Supporting Act ihr bestes. Manchmal passen ja Vorbands recht gut und heizen wortwörtlich ein, wie z. B. Ove vor Die höchste Eisenbahn. Nur an diesem Abend war das leider nicht so richtig der Fall. Vielleicht war aber auch nur mein Spannungsbogen viel zu sehr gespannt, so dass Tinted House etwas unterging. Ich bitte da um etwas Nachsicht.

Ja und dann waren die vier Berliner dran und gaben alles dafür Post-Punk und New-Wave mit den eingangs erwähnten orientalischen Klängen zu vermischen. Musikalisch fühlte es sich so an, als würde Ofra Haza mit Paul Banks Cricket spielen oder sich die Leute von Franz Ferdinand den Rücken von Scheherazade massieren lassen. Den Fans vor der Bühne gefiel das scheinbar genauso gut wie mir. Der Saal schaukelte sich Song für Song zur Tanzdiele auf. Der Funke war ganz klar übergesprungen! Das war fantastisch und ich fühlte mich mit dieser Musik sauwohl. Es machte unglaublichen Spaß, mir meine Beine in den Bauch zu tanzen.

Und ich hatte wirklich nicht gedacht, dass das Publikum die Musik so annimmt. Aber live ist es eben manchmal doch noch etwas anderes, als von Vinyl in den eigenen vier Wänden. Schnörkellos und ohne viel Gezeter präsentierten Oum Shatt ihre Songs vom selbst betitelten Album. Die erste Zugabe verging, die zweite Zugabe verging, wobei da vorher schon mit einem Augenzwinkern bemerkt wurde, das man nun keine Songs mehr hat und von vorn anfangen muss. Was Besseres hätte uns natürlich nicht passieren können, aber wie so oft ist auch das schönste Konzert irgendwann vorbei. So auch an diesem Abend und das glücklicherweise erst nach der zweiten Zugabe.

Fazit

Hingehen, eintauchen, genießen! Das möchte ich als kurzes Fazit so stehen lassen. Es war sehr berauschend, ein Stück in Oum Shatt's Karawane mitreisen zu dürfen!

Torsten