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Neue SLUB-Chefin: Bibliotheken befördern digitalen Wandel

Ein Bücherstapel liegt auf dem Tisch. / Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild
Ein Bücherstapel liegt auf dem Tisch. / Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild

Bibliotheken sind längst mehr als Bücher-Ausleihstellen und Wissensspeicher. Häuser wie die sächsische Landesbibliothek gestalten den digitalen Wandel - und nutzen dessen Chancen.

Bibliotheken in Deutschland als Vorreiter der Digitalisierung sind aus Sicht von Katrin Stump mittendrin beim digitalen Wandel in Wissenschaft und Gesellschaft. «Durch die Art, wie sich Wissensgenerierung und -vermittlung sowie das Informationsverhalten verändern, verändern sich auch die Anforderungen an Bibliotheken», sagte die Generaldirektorin der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden vor ihrer Amtseinführung am Freitag. «Eine gute Bibliothek macht aus, dass sie den digitalen Wandel aktiv gestaltet und mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten versucht, um die damit einhergehenden Innovationen sofort nutzbar zu machen für die Wissenschaft und die Gesellschaft.»

Bibliotheken seien Orte, in denen das Wissen lebendig werde, sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow bei der Amtseinführung. «In der jüngeren Vergangenheit ist die Digitalisierung das Mittel, das dieser Lebendigkeit einen ganz neuen Schub verliehen hat», betonte der CDU-Politiker. Von der ausgewiesenen Fachfrau Katrin Stump werde das Bibliothekswesen in ganz Sachsen profitieren.

Laut Stump sind die wissenschaftlichen Bibliotheken Treiber der Digitalisierung in den Hochschulen und Universitäten. Sie stellten Dienste und Werkzeuge und von ihnen mitentwickelte Infrastruktur zur Verfügung, die zum Publizieren genutzt werden, zum Archivieren von Texten und Daten sowie für die Digital Humanities. Wie sich gerade in der Pandemie zeige, sei auch das Thema Open Science zentral, um wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die Breite zu bringen.

Dank Digitalisierung stehe Wissen überall und auch jedem niederschwellig zur Verfügung, sagte sie. Digitalisate, Informationen und Objekte könnten vernetzt, in neue Kontexte gesetzt sowie auch aus der Gesellschaft heraus angereichert werden. «Damit entsteht ein ganz anderer Kosmos.» Es gelte daher, «vorhandene Barrieren weiter abzubauen und zu zeigen, dass wir eine lebendige Kulturinstitution sind und ein Begegnungsort, wo der gesellschaftspolitische Diskurs gepflegt und gefördert wird.»

Eine weitere Aufgabe sieht Stump im Ausbau von Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Bibliotheken. Mit Blick auf Infrastrukturen für die Wissenschaft gebe es Vieles, «wo wir nur kooperativ zum Erfolg kommen». Auch das öffentliche Bibliothekswesen könne von der Expertise und Professionalität größerer Häuser stärker profitieren, vor allem in ländlichen Regionen. «Bibliotheken sind kommerz- und ideologiefreie, niederschwellige Orte, sie müssen aber auch attraktiv sein für Austausch und Treffen.»

Und Stump will die Vorreiterrolle der SLUB, die sehr früh Themen entdecke und bearbeite, als «eine der innovativsten Bibliotheken in ganz Deutschland» ausbauen. Sie sieht zudem eine gesellschaftliche Verantwortung. «Bibliotheken spielen für die Wissens- und Demokratiebildung eine zentrale Rolle, und das ist nicht nur ein Thema für Sachsen».

Die gebürtige Thüringerin, Jahrgang 1972, tritt die Nachfolge von Achim Bonte an, der seit September 2021 Generaldirektor der Staatsbibliothek Berlin ist. Sie war zuletzt Leitende Direktorin der Universitätsbibliothek der TU Braunschweig (Niedersachsen).

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