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Hellerau mit Kunst aus aller Welt

Kunstvolle Integration: Das Europäische Zentrum der Künste im Dresdner Festspielhaus Hellerau möchte sich als Plattform für Flüchtlinge etablieren. Nachdem bereits 2016 ein Tanzworkshop für Frauen begann, sind auch im neuen Jahr zahlreiche Aktivitäten geplant, wie Intendant Dieter Jaenicke am Donnerstag mitteilte. Die Grundidee bestehe nicht darin, ein Programm für Flüchtlinge zu machen, sondern dieses gemeinsam mit ihnen zu entwickeln: «Das ist unser Beitrag zur Integration. Demnächst stehe ein Theaterprojekt an. Bei dem Format «Wort-Asyl» können Flüchtlinge ihre eigene Geschichte vortragen.

Jaenicke stellte das Jahresprogramm des Festspielhauses vor. Etwa die Hälfte der Aufführungen sind dem Tanz vorbehalten. Die Musik hat einen Anteil von knapp einem Drittel. In den Rest teilen sich Theater und Performances. Dabei kann Hellerau wie schon in den Jahren zuvor eine Reihe von Stars der Tanzszene bieten. Der Jahrgang beginnt an diesem Freitag mit einem Auftritt des Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui und seiner Company. Beim Festival «Shifting Realities» kommt es vom 3. bis 11. Februar zu einem tänzerischen Dialog zwischen Afrika und Europa. Es bildet den Abschluss eines Austauschprojektes zwischen Choreografen beider Kontinente.

Einen Einblick in die aktuelle arabische Kunstszene bietet das Festival «Mashreg to Maghreb» (17. bis 25. Februar). Die Worte bezeichnen im Arabischen die Orte, wo die Sonne aufgeht und untergeht. Dazu wurden Künstler aus Ägypten, Algerien, dem Iran, Libanon, Palästina und Syrien eingeladen. Zum Finale wird das Motto umgekehrt - dann gibt es von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang eine Nacht lang Performances, Konzerte, Filme, Workshops und arabische Speisen. Das Publikum kann kommen und gehen, wann es will und bei Bedarf im Festspielhaus auch schlafen.

Neben mit Hellerau verbundenen Ensembles wie dem Tanztheater Derevo und der Dresden Frankfurt Dance Company sind unter anderen das Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan und die Batsheva Dance Company zu erleben. Im Herbst soll die einst vom Schweizer Architekten Adolphe Appia entworfene Festspielhaus-Bühne wiederbelebt werden. Künstler wie Robert Wilson und Richard Siegal sind geladen, sich mit Appias Bühne auseinanderzusetzen. Mit der für 2021 avisierten Vollendung des Ostflügels auf dem Festspielgelände will das Haus noch mehr Künstlern aus aller Welt vorübergehend eine Residenz bieten. «Hellerau wird dann zu einem internationalen Arbeitsplatz», sagte Jaenicke.

2016 dürfte Jaenicke, der noch eineinhalb Jahre als Intendant im Amt ist, als guter Jahrgang in Erinnerung bleiben. Mit 45 000 Besuchern kamen 9000 mehr als 2015. Zusätzliche Mittel vom Bund (560 000 Euro) ermöglichten es Hellerau, mehr Geld in Produktionen zu stecken.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi

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