Sommer, Sonne, Strand, und viel Musik: Auf dem Highfield-Festival am Störmthaler See bei Leipzig haben drei Tage lang etwa 28.000 Menschen gefeiert und eine unbeschwerte Zeit genossen. «Die Stimmung war sehr gut, der Umgang untereinander friedvoll und rücksichtsvoll. Ein rundum gelungenes Festival», sagte Ruth Lößer vom Veranstalter. Für die Besucherinnen und Besucher sei es wie «ein kleiner Musikurlaub» gewesen. Das Festival ging am Sonntag noch bis Mitternacht.
16 Verletzte beim Brand zweier Riesenradgondeln 2024
Vor einem Jahr hatte der Brand des Riesenrades das Highfield Festival überschattet. Zwei Gondeln brannten aus, 16 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Brandstiftung dauern an. Einer ersten Einschätzung zufolge war Material unterhalb des Riesenrades in Brand geraten. Auch in diesem Jahr hatten die Veranstalter wieder ein Riesenrad aufgestellt.
Rettungskräfte loben fürsorglichen Umgang untereinander
Aus Sicht der Rettungskräfte war das Highfield in diesem Jahr das ruhigste und entspannteste Festival seit Jahren, wie der Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes, Frank Jahr sagte. «Die Gäste sind sehr fürsorglich miteinander umgegangen. Jeder hatte ein Auge auf den anderen.»
Es habe bis Sonntagnachmittag rund 1.030 Behandlungen gegeben. Dabei spielten allergische Reaktionen nach Wespenstichen sowie Hitzeerschöpfungen und Kreislaufprobleme die größte Rolle. Hinzu kamen laut Jahr zwischen 50 und 100 Behandlungen wegen sogenannter Mischintoxikationen. Dabei wirkt sich Alkohol in Verbindungen mit anderen Rauschmitteln auf den Kreislauf der Menschen aus. «Einige hatten Kreislaufprobleme beklagt, waren kaum noch ansprechbar und sogar depressiv», erläuterte Jahr. Für ein Festival dieser Größenordnung habe sich aber alles in Grenzen gehalten. Bei dem Festival waren etwa 210 Kräfte im und drei Ärzte im Einsatz.
Gäste lieben Musikauswahl und familiäre Atmosphäre
Die Gäste waren begeistert. «Ich nutze das Festival, um Freundschaften zu pflegen und die Musik zu genießen», sagte Katja aus Bonn. Die 38-Jährige war besonders von der Gruppe Deichkind begeistert. «Das Konzept der Bühnenshow mit viel Liebe zum Detail war großartig. Das war schon Kunst».
André aus Zwickau war mit seinem Rollstuhl dabei und hatte einen Platz auf dem Campingbereich «Special Needs». «Die kurzen Wege und Rampen zu den Duschen und Toiletten waren für mich richtig gut», sagte der 26-Jährige.
Hohe Temperaturen als Herausforderung - Yoga zur Entspannung
In den ersten zwei Tagen war zunächst das Wetter mit Temperaturen von deutlich über 33 Grad eine große Herausforderung. Schattige Plätzchen gibt es auf dem Festivalgelände kaum. Die Veranstalter hatten die Besucherinnen und Besucher daran erinnert, Kopfbedeckungen zu tragen und ausreichend Wasser zu trinken. Auf dem Gelände gab es zahlreiche kostenlose Trinkwasserstellen.
In diesem Jahr hatten die Veranstalter von Sachsens größtem Rock- und Popfestival das Programm an der kleineren Beach Stage ausgeweitet. Dort konnten die Gäste zwischen den Konzerten bei Yoga oder Aqua Fitness neue Energie sammeln. «Beim Yoga kamen am Morgen um 9.00 Uhr etwa 120 Besucher. Mit so vielen Menschen hatten wir um diese Uhrzeit nun wirklich nicht gerechnet», betonte Ruth Lößer.
Im kommenden Jahr wird es auf jeden Fall eine Neuauflage geben. Die ersten Bands stehen laut Veranstalter bereits fest.
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