Zwei Jahre nach der kurzzeitigen Renaissance des historischen Areals von Schloss Hubertusburg (Nordsachsen) nimmt sich der Kölner Aktionskünstler Ralf Witthaus den Exerzierplatz der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz vor. Bis Sonntag will er dort nach Angaben der Festungs GmbH vom Freitag einen «Typografischen Garten» schaffen. Die mit Motorsense und Rasenmäher ins Grün gefrästen Zeichen sollen Besucher zum Gedankenaustauch über die freie Meinungsäußerung anregen.
Es ist das letzte von insgesamt fünf Landschaftskunstwerken, das der international tätige Künstler für das vom Bund geförderte Outreach-Projekt «180 Ideen für Sachsen» der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Freistaat umsetzt. Zum Auftakt 2019 machte er zusammen mit Freiwilligen ein Zehntel des verlorenen Parks von Schloss Hubertusburg sichtbar. Die «Rasenmäherzeichnungen» der barocken Gartenkomposition verschwanden jedoch nach und nach wieder.
Nun sucht Witthaus Mitstreiter, die auf dem Königstein Buchstaben mit ins Gras mähen. Die Festungs GmbH will damit an die Geschichte der Anlage als Staatsgefängnis erinnern, wo im 20. Jahrhundert Menschen wegen unerwünschter Meinungsäußerung inhaftiert waren, darunter der Sozialdemokrat August Bebel oder der Schriftsteller Frank Wedekind.
Informationen zur Aktion auf Festungshomepage
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH