Im Prozess um ein totes Baby hat heute am Landgericht Zwickau die Verteidigung das Wort. Nach dem Plädoyer von Staatsanwaltschaft und Nebenklage hält nun der Rechtsanwalt der angeklagten Mutter seinen Schlussvortrag. Die 33 Jahre alte Frau ist wegen Totschlags durch Unterlassen angeklagt. Die Staatsanwältin forderte fünfeinhalb Jahre Haft.
Der mehrfachen Mutter wird vorgeworfen, im August 2016 ihr Neugeborenes nach einer heimlichen Hausgeburt nicht versorgt und dann auf einer Wiese im Ortsteil Culitzsch abgelegt zu haben. Dort war der Leichnam rund zehn Monate später bei Mäharbeiten gefunden worden. Die Kindergärtnerin hatte bereits zu Prozessbeginn Anfang März zugegeben, für den Tod des Säuglings verantwortlich zu sein.
Die Staatsanwaltschaft hält es zudem für möglich, dass es eine weitere unentdeckte Schwangerschaft im Jahr 2015 gegeben haben könnte. Es läuft ein entsprechendes Ermittlungsverfahren, das sich aber vorerst nicht auf den laufenden Prozess auswirkt.
Das Urteil soll in einer Woche gesprochen werden. Ursprünglich war die Urteilsverkündung bereits für die Woche vor Pfingsten geplant gewesen. Der Prozess hatte sich jedoch wegen der Erkrankung einer Richterin verzögert.
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