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Prozess geht mit anthropologischem Gutachten weiter

Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. / Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Der Prozess gegen die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. und drei Mitangeklagte ist am Mittwoch am Oberlandesgericht in Dresden mit einem anthropologischen Gutachten fortgesetzt worden. Es soll klären, ob die angeklagte Studentin Lina E. am 15. Februar 2020 in einem Regionalzug nach Wurzen saß, wo später mehrere Personen von Vermummten mit Schlagstöcken und Tritten traktiert wurden. Kameras hatten in dem Zug und auf einem Bahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofes eine Person abgelichtet, die eine Pudelmütze, Brille und Schal trug und hinter der die Ermittler Lina E. vermuten.

Gutachterin Kristin Funke, die eine Praxis für forensische Anthropologie betreibt, konnte bereits im ersten Teil ihres Vortrages eine Fülle von Übereinstimmungen der Person aus dem Zug mit Vergleichsbildern von Lina E. feststellen. Eine abschließende Bewertung stand bis zum Nachmittag aber noch aus.

In dem Prozess stehen die aus Kassel stammende Studentin Lina E. (27) sowie drei Männer aus Leipzig und Berlin vor Gericht. Ihnen wirft die Bundesanwaltschaft vor, zwischen 2018 und 2020 Angehörige der rechten Szene in Leipzig, Wurzen und Eisenach zusammengeschlagen zu haben. Zudem sind sie wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt, als deren Kopf Lina E. gesehen wird. Die Verteidigung hält diesen Vorwurf für konstruiert und spricht von einem «politisierten Verfahren». Alle vier schwiegen bisher zu den Anschuldigungen.

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