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Parkeisenbahn legt Kinderschutzkonzept vor

Nach dem sexuellen Missbrauch eines Jungen will die Dresdner Parkeisenbahn ein Kinderschutzkonzept erarbeiten. Das kündigten die staatliche Parkverwaltung Schlösserland Sachsen und der Förderverein Parkeisenbahn am Dienstag in Dresden an. Bereits im Mai vergangenen Jahres habe der Vater eines Jungen Strafanzeige gegen ein Mitglied des Fördervereins gestellt. Der Mitarbeiter sei umgehend suspendiert worden. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen, die für den Betrieb der Parkeisenbahn im Großen Garten sorgten, sei außerordentlich wichtig.

Kinder und Jugendliche schützen

Dr. Christian Striefler: „Dieser Vorfall hat uns tief erschüttert und nachdenklich gemacht. Der Schutz der auch in unsere Obhut gegebenen Kinder und Jugendlichen ist mir außerordentlich wichtig. Ich habe deshalb - unmittelbar nach Bekanntwerden - diesen Vorwurf zum Anlass genommen, mit der Leitung der Parkeisenbahn, dem Förderverein Parkeisenbahn Dresden e. V. sowie der auf Kinder und Jugendschutz spezialisierten AWO-Fachstelle „Shukura“ zur Prävention sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen die Entwicklung eines Kinderschutzkonzeptes zu beginnen.

Unser Ziel ist es, dass Parkeisenbahner/innen vor Grenzverletzungen und Gewalt geschützt sind. Dafür sind offenes und transparentes Handeln und ein Klima der gegenseitigen Achtung und des Vertrauens Voraussetzung. Im Falle der Gefährdung des Wohles von Kindern und Jugendlichen müssen Strukturen und Verfahren bestehen, um zügig handeln zu können.“

Erste konkrete Schritte

In einem ersten konkreten Schritt werden bei der Erarbeitung des Schutzkonzeptes Verfahren, Strukturen, Regeln und Umgangsweisen bei der Dresdner Parkeisenbahn geprüft. Um die Meinungen und Erfahrungen der Parkeisenbahner einzubeziehen, wurde ein Fragebogen erarbeitet und auf der Informationsveranstaltung vorgestellt.

Als weiterer Schritt werden ab der Saison 2017 systematische Fortbildungen zu diesem Thema mit allen Mitarbeitern der Parkeisenbahn durchgeführt.

Dresdner Parkeisenbahn

Die Dresdner Parkeisenbahn vereint Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Hobby und Freizeit sowie ihre Arbeit miteinander teilen. SBG gGmbH ist der Betreiber der Parkeisenbahn und wird dabei an vielen Stellen vom Förderverein „Dresdner Parkeisenbahn e.V.“ unterstützt. Alle gemeinsam sorgen dafür, dass Jahr für Jahr die Züge der Parkeisenbahn für Gäste aus Nah und Fern – etwa ein viertel Million jährlich - durch den Großen Garten fahren. Jede/r einzelne Parkeisenbahner/in erweitert bei dieser Arbeit sein / ihr Wissen und Können im eisenbahnbetrieblichen Bereich, aber auch seine Fähigkeiten in Teamarbeit und entwickelt sich durch die Übernahme von Verantwortung und Aufgaben als Person weiter.

Shukura

Shukura ist eine Einrichtung der AWO Kinder- und Jugendhilfe gemeinnützige GmbH. Shukura wurde im April 1999 als Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen in Zusammenarbeit von freien und öffentlichen Trägern gegründet. Wichtigste Arbeitsgrundlagen sind die in der UN-Kinderrechtskonvention 1989 formulierten Kinderrechte. Mädchen und Jungen haben das Recht, sich zu selbstbestimmten, selbstbewussten und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten entwickeln zu können. Insbesondere die Rechte auf Schutz vor Gewalt und Misshandlung, auf Schutz vor sexuellem Missbrauch und auf freie Meinungsäußerung bestimmen die Inhalte der Arbeit von Shukura. Die Fachstelle orientiert sich an den Präventionsgrundsätzen von Elisabeth Fey. 

Die Verantwortung für den Schutz von Kindern tragen Erwachsene. Shukura versteht Prävention als eine Erziehungshaltung, die von Erwachsenen im Alltag gelebt wird. Präventionsveranstaltungen, die Shukura mit Kindern und Jugendlichen durchführt, unterstützen die präventive Erziehung von Eltern und pädagogischen Fachkräften. 

Shukura ist ein Mädchenname arabischen Ursprungs. Er bedeutet „Du bist einzigartig“. Jeder Mensch ist besonders und hat das Recht, in seinem So-Sein wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Diese Grundhaltung spiegelt sich in der täglichen Arbeit der Fachstelle wider.

Shukura, Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen; Comeniusstr. 22; 01307 Dresden

Inhalt: mit dpa

Bilder: dpa / Arno Burgi